Die Danziger Werften im Zweiten Weltkrieg
Nach Beginn des Zweiten Weltkriegs stellten die Werften schnell auf Kriegsproduktion um.
Der Bau von U-Booten begann 1940. Vom Typ VII C wurden 64 Einheiten abgeliefert, vom
modernsten Typ XXI 30 Einheiten.
Von September 1944 bis März 1945 bestand auf der Schichau-Werft ein Außenlager des
KZ Stutthof. Zunächst arbeiteten dort 500 Jüdinnen, später 1.100 weibliche und männliche
Häftlinge, die von Kokoschken zur Arbeit transportiert wurden. Die benachbarte Danziger
Werft lieferte ebenfalls Sektionen für die U-Boote. Insgesamt arbeiteten in beiden Werften
rund 20.000 Arbeiter, hauptsächlich ausländische Zivil- und Zwangsarbeiter.
Postkarte eines Italieners vom 24.10.44
mit violettem Absenderstempel Wohnlager Ferdinand IV Danzig,
Stempel DANZIG 7 a
Zwischen den beiden Abstempelungen ist ein rotvioletter Zensurstempel abgeschlagen
(Numerator- bzw. Prüferstempel 7115).
Die Wohnlager (Facharbeiter-Wohnlager, Bauhandwerkerlager) befanden sich in Neufahrwasser im Paul-Benecke-Weg und unterstanden der Schichau-Werft.
Am 27. März 1945 wurde das Gelände der Schichau-Werft von der Roten Armee eingenommen. Die Werftanlagen und der große Kran wurden durch die sowjetischen Militärbehörden fast vollständig demontiert und in die Sowjetunion verbracht. Im Ausgleich
blieben auf der benachbarten Danziger Werft viele technische Anlagen stehen, so dass
diese den Schiffbau schneller wieder aufnehmen konnte.
Nach 1945 fasste man die Danziger Werft und Eisenbahnwerkstätten mit dem Danziger
Betrieb der Schichau-Werke zur Werft Stocznia Gdańska zusammen.
Literaturbeilage 617, Seite 8 von 8
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Added: 10/11/2024
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