Aus alten Zeitschriften und Zeitungen
[vorgelegt von Ronald van Waardhuizen, ronny@vanwaardhuizen.com]
Briefmarken-Rundschau vom 21. Juli 1921
Beilage der Danziger Zeitung Nr. 29 (Zweiter Jahrgang)
Ring der Postwertzeichenhändler Danzigs.
Nachdem sich erst kürzlich bei der hiesigen Handelskammer eine besondere Fachkommission
für den Briefmarkenhandel gebildet hat, haben sich nun auch die einzelnen Danziger
Briefmarkenhändler unter dem obigen Namen zu einer festen Vereinigung zusammengeschlossen. Der neue Ring will allen Interessenten für den Briefmarkensammelsport Gewähr bieten,
reell und preiswert einzukaufen. Daneben beabsichtigt er aber auch in zweifelhaften Fällen
Auskünfte über die hiesigen Verhältnisse zu erteilen und will es sich angelegen sein lassen,
namentlich auch auswärtige Besteller vor Schäden zu schützen, die ihnen durch unvorsichtige
Geldüberweisungen an wilde Spekulanten und dergleichen erwachsen können.
Dem Ring gehören nur Danziger eingetragene Händler an, die im übrigen mit der Fachkommission für den Briefmarkenhandel bei der Danziger Handelskammer enge Fühlung haben.
Außer den Mitgliedern der Fachkommission sind in dem neuen Verband als Vorsitzender Herr
F. v. Neumann i. Fa. Danziger Briefmarkenspezialhaus; die Schriftführer Herr Rud. Gamper i.
Fa. Karl Riedel & Gamper, und als Kassierer Herr Kurt Riedel i. Fa. Holtz & Giebeler.
Weiter sind Mitglieder des Ringes die Herren Reiß und Vergin i. Fa. Reiß & Co.; J. Giebeler i.
Fa. Holtz & Giebeler; Karl Riedel i. Fa. Karl Riedel & Gamper; Heinrich Tosch, alle in Danzig,
und Herr v. Baggo, Danzig-Neufahrwasser.
Briefmarken-Rundschau vom 23. August 1921
Beilage der Danziger Zeitung Nr. 34 (Zweiter Jahrgang)
Neue Danziger Dienstmarken.
Dem Beispiel vieler anderen Staaten u.a. Deutschland und Polen folgend hat es die Danziger
O.P.D. für zweckmäßig erachtet, zur Freimachung der von Staats- und Gemeindebehörden
ausgehenden Postsendungen besondere Postwertzeichen (Dienstmarken) herauszugeben, die
voraussichtlich vom Montag, den 29. d.M. ab in Danzig an einem Schalter des Hauptpostamtes -
auch satzweise - an das Publikum abgegeben werden dürfen.
Für Privatpost sind diese Dienstmarken nicht bestimmt und dürfen mit ihnen auch nicht frankiert
werden. Nachdem jetzt der Senat nach einem Antrag der O.P.D. die Herausgabe der Dienstmarken genehmigt hat, wird ihre Verwendung vorläufig im Bereich des Freistaates sowie im
Verkehr mit Deutschland, Polen und dem Memelland zulässig sein…
Die mit den Dienstmarken freigemachten Postsendungen sind außerdem mit einem Abdruck des
Dienstsiegels der einzelnen Behörden, die sie verwenden, zu versehen. Das Verfahren bietet den
Vorteil, dass der rechtswidrigen und missbräuchlichen Verwendung von allgemeingültigen
Postwertzeichen der Behörden für Dienstzwecke durch Angestellte wirksam vorgebeugt und den
Behörden eine Kontrolle erleichtert wird.
Als Dienstmarken sollen die Postwertzeichen der letzten Wappenausgabe bis zum Wert von 3
Mark, die mit großen lateinischen Buchstaben D. und M., in schwarzem Farbton überdruckt
sind, benutzt werden. Die Dienstmarken sind im Wege der schriftlichen Bestellung durch
legitimierte Boten in Danzig von der Hauptpostkasse des Postamtes 1, Langgasse, des Postamtes
in Danzig-Langfuhr und das Postamts in Danzig-Neufahrwasser, außerhalb von Danzig den
Hauptkassen bzw. Amtsvorstehern der in Betracht kommenden Postämter zu beziehen. In
ländlichen Bezirken vermitteln die Landbriefträger den Bezug. Das Verfahren soll … vom 1.
September ab endgültig in Kraft treten.
Rundschreiben RS 286, Seite 4265
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Added: 13/01/2025
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