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Gallery » Arge Danzig, Rundschreiben 218 - 1. Quartal 2008 » Danzig Historisches Sachbeiträge und Berichte

Auszug aus einem Bericht in „Die Zeit“ Nr. 17 vom 18. April 1997
Von Janusz Tycner (vorgelegt von Günter Deinert)

Genauso wie Denkmalpfleger Erich Volmer, der 1946 am Wiederaufbau Danzigs mit-wirkte, ist auch Willy Drost, Direktor des Stadtmuseums, zunächst in Danzig geblieben. Sein Sohn Wolfgang erinnerte sich Jahre später an ein Erlebnis im Artushof:

„Als vierzehnjähriger Junge half ich mit, die Kacheln des großen Renaissance-Ofens aus dem Schutthaufen herauszuklauben ... Die kleine Truppe, die versunken arbeitete, bestand aus meinem Vater, Professor Kilarski, Major Charkow und mir.

Der Russe richtete sich auf, schaute auf den verwüsteten Langen Markt und sagte:

‚Nun wühlen wir hier im Staub und Schutt, ein russischer Offizier, ein polnischer Kom-missar und ein deutscher Professor, und haben alles vergessen - nationale Feindschaft und den Krieg - in dem gemeinsamen Bemühen, einen alten Ofen wieder zusammen-zusetzen. Möge das doch ein günstiges Zeichen für die Zukunft sein.’ ...“

Gab es eine Posthilfsstelle in Emaus?
[Harald Strohbusch, Tel. 04662-1347]

Ab dem 1. Januar 1914 bildeten die Ortsteile Emaus, Dreilinden und Tempelburg den Amtsbezirk Emaus.

In einer Schriftenreihe aus dem Jahre 1987 über den Danziger Vorort Emaus habe ich gelesen, daß es in Emaus eine Posthilfsstelle gegeben hat. Von der Stadtmitte in Richtung Westen begann hinter Neugarten der Vorort Schidlitz. Einen Kilometer weiter ging Schidlitz nahtlos in den Vorort Emaus über. Die Häuser der Karthäuser Straße Nr. 1 – 175 und die Nr. 2 – 180 gehörten zu Schidlitz, die Häuser mit ungeraden Nummern ab 177 und geraden Nummern ab 182 gehörten zu Emaus.

Emaus hatte bei der Volkszählung am 18. August 1930 insgesamt 2.503 Einwohner, davon 1.273 männliche und 1.230 weibliche.

Schidlitz hatte bei der Haushaltzählung 1936 insgesamt 5.189 Haushalte. Diese Feststellung stammt aus „Danziger Stat. Mitteilungen“, 18. Jahrgang, 1938.

Am 12. Januar 1926 wurde bei Schlossermeister Julius Goszinski in der Karthäuser Str. 191 eine Posthilfsstelle eingerichtet. Später befand sich in dem Haus die Bau- und Ma-schinenschlosserei Paul Gossler. Es könnte sich um den Sohn von Julius Goszinski han-deln, dessen polnischer Name dann wohl eingedeutscht wurde. Die Haus-Nr. 191 müßte m. E. hinter der katholischen Sankt Franziskuskirche, aber auf der rechten Straßenseite, gewesen sein.

Ich besitze den nachfolgend gezeigten Paketkartenausschnitt, gestempelt DANZIG-SCHIDLITZ vom 7.8.1930. Neben dem Poststempel ist ein Handstempel „Emaus“ in blauer Farbe abgedruckt. Er ist 24 mm lang und 6 bzw. 4 mm hoch.

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Arge Danzig, Rundschreiben 218, Seite 1733.


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Added: 15/03/2008
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