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*- Geschützfeuer der 'Schleswig-Holstein'.
*- Der Wald auf der Westerplatte am 8.9.1939.
Das Gebäude der polnischen Post wurde am 1. September 1939 um 4.45 Uhr von SS-Heimwehr Danzig und Polizeitruppen Danzigs angegriffen, gleichzeitig mit dem Beschuss der Westerplatte durch die 'Schleswig-Holstein'. Zuvor hatte man schon Strom- und Telefonleitungen gekappt. In der Post befanden sich 57 Personen; 40 Postbeamte aus Danzig, 10 aus Gdingen und Bromberg delegierte Postbeamte mit Wehrausbildung, ein Angestellter der polnischen Eisenbahn sowie der dort wohnende Hausmeister samt Frau und Kind.
Der Angriffsplan, vorbereitet im Juli 1939, sah vor, die Post mit Hilfe von 3 Sturmgruppen zu erobern, wovon eine zur Ablenkung den Haupteingang angreifen sollte. Zur Deckung dienten drei österreichische Radpanzer.
Der erste deutsche Angriff wurde aufgehalten, obwohl man kurzzeitig am Eingang eindringen konnte, dabei allerdings Verluste erlitt (2 Tote, sieben Verwundete). Der Angriff vom Seitengebäude aus durch die Wand wurde auch abgewehrt. Um 11 Uhr wurde mit Unterstützung von zwei nun eingetroffenen 75-mm-Geschützen angegriffen, jedoch ergebnislos.
*- Eröffnung des Postamtes Nr. 3 (später Nr. 1) am Heveliusplatz.
Ein zweistündiges deutsches Ultimatum um 15 Uhr wurde von den Verteidigern ignoriert. Zwischenzeitlich traf eine Pioniereinheit ein, platzierte eine Sprengladung im Keller unter dem Eingang und sprengte um 17 Uhr ein großes Loch in die Fassade. Dann folgte ein Angriff mit einem 105-mm-Geschütz. Das Gebäude wurde dabei teilweise erobert. Um 18 Uhr pumpten die Angreifer Benzin in den Keller und entzündeten es. Außerdem wurde mit Flammenwerfern vorgerückt. Um 19 Uhr entschieden sich die 50 am Leben gebliebenen Verteidiger, sich zu ergeben. Die ersten zwei Personen, die mit weißer Flagge aus dem Gebäude heraustraten, wurden erschossen. Sechs konnten fliehen, zwei wurden später gefasst. Die restlichen 44 Polen wurden festgenommen (davon 16 Verletzte ins Krankenhaus gebracht, wo sechs starben, darunter das 10-jährige Mädchen). Am 8. September standen 28 unverletzte Verteidiger vor dem Kriegsgericht, am 30. September die restlichen zehn. Alle wurden als Partisanen bzw. für die Zugehörigkeit zu einer illegalen Kampfgruppe zum Tode verurteilt und (wahrscheinlich) am 5. Oktober erschossen.
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Arge Danzig, Rundschreiben 224, Seite 1933.
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Added: 25/07/2009
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