Literatur-Beitrag 659.
>> Ein Vortrag zur Danzig-Philatelie
Nach einer erneuten Überholung startete DO-X am 23. Juni 1932 zum Deutschland-Rundflug, allerdings ohne Post und Fluggäste. Bei den Halts konnte das Flugboot besichtigt werden. Dabei konnten die Besucher Ansichtskarten des Flugschiffes und der Besatzung (sowie andere Motive) mit Erinnerungsstempeln 'Flugschiff Do X Deutschlandflug 1932' erwerben. Vom 6. bis 11. Juli 1932 wurde auch Danzig besucht. DO-X lag im Seehafen der Toten Weichsel nördlich der Stadt. Am 14. November 1932 fand der Deutschlandflug sein Ende auf dem Bodensee. Dort überwinterte DO-X.
Am 29. April 1933 erfolgte ein neuer Start mit folgendem Ziel; Starnberger See – Chiemsee – Passau – Wien – Budapest. Es sollte der letzte Flug sein, denn bei der Wasserung in Passau wurde der Rumpf beschädigt. Die Reparatur dauerte bis Anfang September. Der Weiterflug nach Budapest wurde abgesagt. DO-X flog am 5. September 1933 zurück zum Bodensee und wurde außer Betrieb genommen. 1934 brachte man DO-X nach Berlin ins Luftfahrt-Museum am Lehrter Bahnhof. Gegen Ende des Krieges wurde das Flugboot durch Luftangriffe zerstört.
Schlussbemerkung;
Obwohl der ganze Weltflug als Werbeschau gedacht war, wurde kein Flugboot bestellt. Lediglich Ende 1931 wurden DO-X 2 und Mitte 1932 DO-X 3 gebaut und als Reparations-leistungen an Italien geliefert. Beide Maschinen überquerten dabei mühelos die Alpen. Dieses Flugboot war einmalig und seiner Zeit voraus. Es scheiterte letztendlich an technischen Unzulänglichkeiten – schade!
Die Postverbindung Deutschland – USA wurde weitgehend mit deutschen Schiffen hergestellt. Zur Verkürzung der Transportzeit wurden die Schnelldampfer 'Bremen' im Sommer 1929 und 'Europa' im Sommer 1930 mit sogen. Katapultanlagen ausgerüstet. Das waren 30 m lange Stahl-Gitter-Träger, auf denen ein Schlitten lief. Darauf wurde ein Schwimmer-Flugzeug gesetzt und mit einer Pressluftanlage auf eine Startgeschwindigkeit von 100 km/h beschleunigt. Die Träger waren schwenkbar, um sie gegen den Wind richten zu können. Das Seeflugzeug hob etwa 500 km vor New York und auf dem Rückflug 500 km vor Southampton ab und wasserte im entsprechenden Hafen. Die Zeitersparnis betrug ca. 24 Std. Die Bezeichnung 'Katapultflug' wurde Mitte 1931 durch 'Deutscher Schleuderflug' ersetzt.
*- Die Heinkel He12 D-1717 verlässt die Katapultanlage des Dampfers 'Bremen'.
Arge Danzig; Literatur-Beitrag 659, Seite 9.
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Added: 25/07/2009
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