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>> Danzig und die europäischen Mächten:

Freundschaft" die Lieferung von Mastbäumen zu fördern und erklärte sich zu Gegendiensten bereit. Das gleiche beteuerte Königin Elisabeth 1600, als wiederum Sondergesandschaften ausgetauscht wurden. Oliver Cromwell brief sich 1657 auf die alte Freundschaft zwischen England und Danzig. König Wilhelm III. zeigte 1688 dem Rate seine Thronbesteigung an, und Königin Anna schloß 1707 einen Handelsvertrag mit der Stadt ab.

Die Regierung Frankreichs hat in gleicher Weise die Selbständigkeit Danzigs betont. Köning Heinrich IV. war der erste Herrscher, der 1619 einen Konsul in Danzig ernannte. Seine Nachfolger sind wiederholt seinem Beispiel gefolgt. Auch Napoleon I. hat, obwohl der damalige Freie Stadt seiner Botmäßigkeit unterworfen war, bei dem Danziger Senat im Jahre 1808 einen eigenen Generalkonsul bestellt. Ludwig XVI. hatte 1791 dem Rate die Änderung der französischen Verfassung angezeigt. Die politischen Beziehungen zwischen der Stadt und dem französischen Staate beruhten nicht allein auf dem Bedürfnis des Warenaustausches - Danzig bezog in großen Mengen Seesalz, Wein und Kolonialwaren -, sondern auch auf dem Wunsche der französischen Regierung, über Danzig auf die politische Auseinandersetzungen in Osteuropa einzuwirken.

Dagegen war das Verhältnis zu Spanien, Portugal und Italien ausschließlich auf den Handel beschränkt. Danzig lieferte nach der Pyrenäen-Halbinsel Holz und Weizen und holte von dort Salz, Öl und Gewürze. Die Könige von Portugal und Spanien hatten in die Privilegien, welche sie den Hansestädten erteilten, Danzig eingeschlossen und diesem wiederholt in besonderen Schreiben ihre Gunst beteuert. König Philipp II. fertigte 1597 eine Gesandschaft nach Danzig ab, die er durch ein Schreiben in deutscher Sprache beglaubigte. Nach Italien wurden in den letzten Jahrzehnten des 16. Jahrhunderts Getreide geliefert. Obwohl dieser Handel vorwiegend durch die Niederlande vermittelt wurde, sind auch Danziger Schiffe nach dem Mittelmeer gefahren. Großherzog Ferdinand von Toskana und die Dogen von Venedig tauschten mit der Stadt Gesandte aus. Papst Clemens VIII. erteilte 1593 als Dank für größere Lieferungen von Getreide allen Danzigern die Befreiung von Zöllen und Abgaben.

Die ältesten und engsten Beziehungen bestanden zu den Niederlanden. Große Flotten holländischer Schiffe pflegten jährlich den Danziger Hafen aufzusuchen, um Getreide zu laden. Wie Kaiser Karl V. 1533 erklärte, war Danzig die Stadt, mit der die Holländer größten Handel gehabt haben. Häufig ließen sich Danziger in den Niederlanden, Holländer, Flamen und Friesen an der Weichselmündung nieder; sie führten einen regen kulturellen und auch religiösen Verkehr herbei. Seit der Mitte des 16. Jahrhunderts haben sich häufig Calvinisten in der Stadt und Mennoniten in ihrem Landgebiet angesiedelt. Als Danzig im Nordischen Kriege zwischen Schweden, Rußland und Polen bedroht wurde, haben die Westmächte im Haag 1704 über den Schutz der Stadt eingehend verhandelt.

Unter den europäischen Staaten hat besonders Dänemark wiederholt Danzig seine Freundschaft zugesichert, da es aus der Schiffahrt von dort durch den Sund große Vorteile zog. König Christian vermittelte 1541 den Frieden zwischen Schweden und Danzig. König Gustav Adolf von Schweden zeigte 1612 dem Rat seinen Regierungsantritt an. In dem Kriege zwischen Schweden und Polen schloß der Staatskanzler Axel Oxenstierna 1630 mit Danzig einen Neutralitätsvertrag ab; >>

Geschichte der Freie Stadt Danzig, Erich Keyzer, Seite 17.


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Added: 11/11/2010
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