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Meinung zum "Interessanten Beleg" des RS 229.
[Ton Hulkenberg, Tel. 0031-3329-83261, E-Mail: a.hulkenberg@casema.nl]
Die Erklärung des Portos ist falsch;
Für eine NN-Sendung waren zu entrichten:
Für eine die Beförderungsgebühr 10 Pf. und
Für eine die NN-Vorzeigegebühr 20 Pf.
= 30 Pf. Die wurden letztendlich auch verklebt.
Der Verlag hatte nur die NN-Vorzeigegebühr frankiert. Die fehlenden 10 Pf. wurden einen Tag später hinzu gesetzt. Dieser Fehlbetrag wurde dann nachträglich beim Verlag eingezogen.
Also:
Keine Extra-Vorzeigegebühr für Deutschland und auch keine 5 Pf. bis 50 G Wert der Nachnahme.
Nachtrag der Redaktion:
Ich habe Ton Hulkenbergs Erklärung Theo Henn vorgelegt. Seine Meinung dazu:
Ton Hulkenberg hat Recht, denn die Gebühren für 5 Pf. je 50 Gulden sind bereits in den Gebühren von 20 Pf. Nachnahme enthalten. M. E. sind die zusätzlichen 5 Pf. erst zu erheben, wenn mehr als 200 Gulden anfallen.
Martin Jenrich.
Wo befand sich das deutsche Postamt in Trutenau?
[Martin Jenrich, Tel. 030-9914166, E-Mail: martin.jenrich@web.de]
Am 15 Juli d. J. wollten mein Reisefreund Dieter Bronisch und ich nach Gemlitz (poln Giemlice), um uns das Gebäude anzusehen, in dem einmal das Postamt untergebracht war. Auf dem Wege dorthin kamen wir nach Trutenau(poln. Trutnowy), das heute zu Großzünder (poln. Cedry Wielkie) gehört. Am Ortseingang befragte Dieter einen älteren Polen, ob er wüsste, wo sich früher das deutsche Postamt befunden hätte. Dieser konnte dazu keine Aussage treffen, verwies aber auf eine deutschstämmige Frau, die "in der nächsten Querstraße rechts im 14. Haus" wohne. Nur sie könne so etwas noch wissen.
*- Vorlaubenhaus in Trutenau.
Also fuhren wir dorthin. Vor dem Einfamilienhaus wurde gerade - mit EU-Geldern - ein Bürgersteig gebaut. Wir klingelten an der Haustür, und uns wurde geöffnet. Nachdem wir uns vorstellten, durften wir eintreten. Hier wohnt Marianna Augustynowicz, 79 Jahre alt, alleinstehend und deutschstämmig. Ihr trugen wir unseren Wunsch vor, ob sie uns sagen könne, wo sich früher das deutsche Postamt befand. Sie konnte es. Wie der Zufall manchmal so spielt: Das Postamt befand sich früher in der Gaststätte Kalmbach - zusammen mit einem Kolonialwarengeschäft - genau gegenüber ihrem Haus. Dort hielt auch die Kleinbahn, die - wie so oft im ländlichen Gebiet der Freien Stadt Danzig - durch das Dorf fuhr. Der Bahnpost-Beamte trug den Sack mit der ankommenden Post ins Postamt und nahm die abgehende Post mit. Der Briefträger sortierte sich dann die Post zum Austragen. Frau Augustynowicz wusste sogar noch den Nachnamen des letzten deutschen Briefträgers: Andrich. Leider sei die Gaststätte schon vor vielen Jahren abgerissen worden, und ein Postamt gäbe es in Trutenau schon lange nicht mehr, erzählte sie weiter. Die Post käme aus dem nicht weit entfernten Dorf Großzünder, das noch ein Postamt hat. Wir unterhielten uns noch einige Zeit über viele persönliche Dinge, die Politik und unser Interesse an der Postgeschichte der Freien Stadt Danzig. Ich notierte mir noch die genaue Adresse und die Telefon-Nr., und dann verabschiedeten wir uns von dieser gastfreundlichen und gesprächsbereiten Frau. Auf dem Hof machte ich mit ihr noch ein paar Aufnahmen mit meiner Videokamera.
Diese letzten noch lebenden Zeitzeugen schreiben leider nichts auf, so dass nach ihrem Tod nur noch das Bestand hat, was sie einmal erzählten...
Arge Danzig, Rundschreiben 230, Seite 2138.
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Added: 07/01/2011
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