Aus alten Zeitungen und Zeitschriften.
[Vorgelegt von Ronald van Waardhuizen, Tel. 00323-2251616; E-Mail: ronny@danzig.org]
Briefmarken-Rundschau:
Beilage Nr. 10 der "Danziger Zeitung" vom 19. August 1920.
Die Danziger "Neuheiten":
Neue Provisorien, die man wohl am besten als dritte oder "Aufbrauchausgabe" bezeichnen kann, werden entsprechend der Vermeldung in der "Danziger Zeitung" vom 15.August am 20. d. M. an den Postschaltern des Freistaates zur Ausgabe kommen. Es handelt sich sämtlich um deutsche Germania- Marken mit verschiedenartig gestellten und verschiedenfarbigen Aufdrucken. Für einen Teil der Marken sind ältere Restbestände der deutschen 2, 2½, 3, 5, 7½, 10, 15, 20, 25, 30, 35, 40 50, 60, 75, 80 Pfennig, 1 und 2 Mark-Werte (letzte beide Kupferdruck-Ausgabe!) verwendet worden. Erschienen ist bekanntlich schon am 17. d. M. als Vorläufer (der philatelistisch aber zur zweiten Ausgabe gehört) ein Provisorium: 10 auf 20 Pfennig. Dieses ist geschaffen worden durch bordeauxroten Aufdruck einer großen "10", Ausblockierung der Worte "Deutsches Reich" und der Ziffer "20" rechts und links oben durch einen sechsstrahligen bordeauxroten Stern auf der Danziger Marke zu 20 Pfennig blau.
Der Aufdruck auf den Wertzeichen zu 2, 2½, 3, 5, 7½, 10, 15, 20, 35 und 60 Pfennig ist blau-schwarz; bordeauxroten Aufdruck in Druckschrift haben die Marken zu 25, 30, 40, 50, 75 Pfennig, 1 und 2 Mark. Die früheren deutschen Werte tragen den Aufdruck "Danzig" in schräger großer Schreibschrift unter gleichzeitiger Ausblockierung der Worte "Deutsches Reich". Die durch Aufdruck umgewerteten Marken erhielten überdies zur Sicherung gegen Fälschungen einen feinen aus Wellenlinien bestehenden Tonunterdruck in graugrüner Farbe, eine philatelistische Neuerung, die besonders hervorgehoben werden muß. Die neuen Werte zu 60 Pfennig, 1 und 2 Mark sind nur für den inneren Postverkehr bestimmt und werden an das Publikum an den Schaltern nicht abgegeben. Der ganze Satz hat einen Nominalwert von 26,55 Mark.
Wie wir in letzter Stunde hören, werden am Freitag nur die Markwerte geschlossen an den Postschaltern (mit Ausnahme der 2 Mark) an das Publikum abgegeben werden, sowie einzelne kleine Werte. Die übrigen kleinen Werte sollen erst nach und nach in den Verkehr kommen.
Erste Postwertzeichen-Ausstellung im Freistaat Danzig:
Die für den Oktober geplante Ausstellung des Vereins "Briefmarkenfreunde Freistaat Danzig" erscheint, wie erfreulicherweise mitgeteilt werden kann, bereits heute als gesichert. Als Ausstellungsgegenstände sind bisher von Vereinsmitgliedern gemeldet worden: Altdeutschland, Kriegmarken der Mittelstaaten, Bayern, Liechtenstein, Alt-Frankreich, Estland, Tschechoslowakei, Deutschösterreich, Ungarn-Neuheiten, Argentinien, Vereinigte Staaten, eine Spezialsammlung der Türkei, Zeitschriften und Buchliteratur usw. Als Meldeschluss für die Ausstellung ist vorläufig der 20. September vorgesehen worden. Auswärtige Interessenten werden gebeten, sich möglichst bald zur Einholung weiterer Auskünfte mit dem Vorsitzenden des Vereins, Herrn Th. Reimann, Danzig, Langgarten 100, in Verbindung setzen zu wollen. Für die besten und wertvollsten Ausstellungsobjekte steht eine Anzahl von Ehrendiplomen in Aussicht. Weitere zweckentsprechende Mitteilungen werden an dieser Stelle allwöchentlich veröffentlicht werden.
Danzig-Nachlese:
Unserem bisher gepflegten Grundsatz gemäß, alle bekannt gewordenen Abarten der Danziger Marken vollständig zu registrieren, verzeichnen wir, daß das letzte 25-Pfennig-Provisorium auf bestimmten Bögen auch mit halbem grünen Stern oben vorkommt. Es handelt sich jedesmal um die letzte Marke der rechten Reihe von oben im Bogen. Den Fehldruck hatte Herr Emil Olschewski, Danzig, die Liebenswürdigkeit, uns einzusenden.
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Arge Danzig,Rundschreiben 232, Seite 2193.
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Added: 20/07/2011
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