20 Jahre Auktionshaus Dr. Reinhard Fischer.
[Torsten Berndt DBZ-Redaktion, Tel. 0551-4990540,Martin Jenrich, Tel. 030-9914166]
"Sechsmal im Jahr veranstalten wir in der philatelistischen Welt vielbeachtete Briefmarken-Auktionen, in denen wir bevorzugt hochwertige unberührte Sammlungen aus Privathand auflösen, die in 'aufwendigen Luxuskatalogen' ausführlich präsentiert werden. Hochwertige Fotos der Lose geben zusätzliche wichtige Informationen."
"Verdeckte Staatsverschuldung zur Finanzierung der Deutschen Einheit" - wohl nur Wenige werden einen erfolgreichen Briefmarken- und Münzauktionator und Fachhändler als Verfasser einer Dissertation mit diesem Titel vermuten. Als Reinhard Fischer 1998 seine Arbeit vorlegte, war er bereits Umsatzmillionär. Im Januar 1984 - noch nicht einmal 20 Jahre alt - hatte er sein Handelshaus ins Gewerberegister eintragen lassen.
Von Beginn an lag das Engagement im Bereich der anspruchsvollen Philatelie; den Kunden wurden hochwertige Einzelmarken und Belege aus den Gebieten der Klassik und Semiklassik offeriert. Kostbarkeiten der Danzig-Philatelie fanden sich in Fischers Listen ebenso wie Spezialitäten aus den deutschen Kolonien und herausragende Stücke der Besetzungsausgaben. Noch in den 80er Jahren stieg sein Haus in die Bundesliga des Fachhandels auf.
Anfang 1991 führte Fischer seine erste Auktion durch. Sie verlief erfolgreich, trotz äußerer Widrigkeiten: Die Deutsche Bundespost musste mit der Deutschen Post der DDR zusammenwachsen. Eine Reihe Kataloge erreichte ihre Empfänger denn auch nur knapp. Das Angebot aber überzeugte; die Bieter handelten schnell. Gleich im ersten Auktionsjahr stammte rund die Hälfte des Gesamtumsatzes von 1,5 Mio. Mark aus dem neuen Geschäftsfeld.
Bis 2000 verdoppelte sich der Gesamtumsatz auf drei Mio. Mark. 2007 wurde dann die Marke von drei Millionen Euro erreicht. Im vergangenen Jahr konnte Dr. Fischer nicht nur 3,8 Mio. Euro Umsatz verbuchen, sondern erstmals auf einer einzigen Auktion mehr als eine Mio. Euro netto (ohne Mehrwertsteuer) umsetzen. Das legt Zeugnis ab von einem kontinuierlichen soliden Wachstum. Der Vergleich von Ausrufen und Zuschlägen zeigt zudem, dass Dr. Fischers Schätzungen dem Marktwert der Lose gewöhnlich sehr nahe kommen.
15 Mitarbeiter sind heute in der Joachimstraße 7 in 53113 Bonn beschäftigt. Das Gebäude beherbergte bis September 2000 die Berliner Vertretung beim Bund. Über den historisch bedeutenden Unternehmenssitz kann Dr. Fischer einiges erzählen, beispielsweise über den "fast atombombensicheren" Tresorraum. Der Bau symbolisiert die Unternehmensphilosophie, reicht der Blick doch weit über das rein Geschäftliche hinaus. Die Kunden profitieren davon. Neben einigen anderen deutschen Auktionshäusern zählt Dr. Fischers Unternehmen zu den Anbietern, die den Aufbau großer Sammlungen begleiten und bedeutende Einlieferungen detaillieren dürfen. Zu den herausragenden Objekten aus 20 Jahren gehören die 1998 versteigerte "Mannstaedt"-Sammlung, die 2000 und 2007 ausgerufenen Mayflower-Sammlungen und die ebenfalls 2007 aufgelöste Generalsammlung von Ernst Merk.
Im selben Jahr nahm Dr. Fischer erstmals Münzen in den Katalog auf - ein weiteres positives Kapitel der Unternehmensgeschichte begann.
Auch die Markenheftchen Danzigs wurden bei Dr. Fischer angeboten. Dieses Exemplar der Nummer 1a rief Dr. Fischer am 21. Februar 2004 für 10.000 Euro aus. Der Zuschlag erfolgte bei 13.500 Euro.
Dr. Fischer ist seit 1987 Mitglied der ARGE DANZIG e.V.
Arge Danzig, Rundschreiben 232, Seite 2211.
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Added: 20/07/2011
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