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Gallery » Arge Danzig, Rundschreiben 233 - 4. Quartal 2011 » Die Danziger Aufbrauchs-Ausgabe

>> Aus alten Zeitungen und Zeitschriften:

[Vorgelegt von Ronald van Waardhuizen, Tel. 00323-2251616; E-Mail: ronny@danzig.org]

Briefmarken-Rundschau:

Beilage Nr. 11 der "Danziger Zeitung" vom 26. August 1920.

>> Erste Postwertzeichen - Ausstellung der Freien Stadt Danzig.

>> Man ist sich unter den sachverständigen Herren des Ausschusses darüber schlüssig geworden, daß die Ausstellung - im Gegensatz zu den meisten bisherigen deutschen Ausstellungen - von einer besonderen Prämierung durch Diplome absehen wird. Es sollen für die mit den ersten Preisen gekrönten Aussteller dafür nur Anerkennungsschreiben zuerkannt werden, die den Wert der besonderen ausgezeichneten Ausstellungsobjekte in kurzen Worten zum Ausdruck bringen werden. An Stelle der im Grunde zum Teil langweiligen bunten Diplome, die wenig realen Wert besitzen, wird dem Aussteller mehr mit einer sein Sammlerherz erfreuenden besonders guten Briefmarkenspende gedient sein, die auch zur Bereicherung seiner Sammlung beitragen soll. Zu diesem Zwecke werden vom Vereins eine Anzahl wirklich wertvoller Briefmarken unter Vermeidung der Spekulationsausgaben als Prämie angekauft und als 1., 2., 3. usw. Preise an die Aussteller der hervorragendsten Sammlungen oder Einzelmarken zur Verteilung kommen.

Außer den bereits gemeldeten Objekten ist dem Komitee u. a. von einem hiesigen Sammler eines der interessanten Gebiete, und zwar Finnland, als Spezialsammlung zur Ausstellung neu angemel-det worden. Auch außerhalb der Grenzen Danzigs macht sich schon ein größeres Interesse für die Veranstaltung bemerkbar, was aus verschiedenen Anfragen größerer Firmen und privaten Personen hervorgeht. Es ist beabsichtigt, mit der Ausstellung auch eine Übersicht über die für den Sammler in Frage kommenden Bedarfsartikel, wie Albumblätter, Sammelbuchhefter, Pinzetten, Klebefalze, Fließpapier, Lupen, Wachspapier usw. zu bringen und man rechnet in dieser Hinsicht auch besonders auf die Beteiligung hiesiger größerer Firmen des Papierfaches und anderer für den Philatelisten in Betracht kommenden Gewerbe. Über den Ort und genauen Zeitpunkt der Ausstellung hofft das Komitee in Nächster Nummer der "Briefmarken-Rundschau" genaue Einzelheiten bringen zu können.

Danzig. Zu Katalogisierungszwecken geben wir hier noch einmal eine genaue Aufstellung der am 20. d. M. an den Danziger Postschalter zum erstenmal verausgabten neuen Danziger Briefmarken, die wir als dritte Ausgabe bezeichnen wollen. Der gleichzeitig erschienene 1-Mark-Wert mit Stern schwarz auf 30 Pfennig wäre philatelistisch gesehen der zweiten (Stern-) Ausgabe hinzuzurechnen.

Es erschienen danach:

II. Aushilfsausgabe mit Stern auf Danziger Provisorien I: 10 Pf. bordeauxrot auf 20 Pf. blau, 25 Pf. auf 30 Pf. orangerot und gelb, 1 M schwarz auf 30 Pf. desgleichen.

III. Aushilfsausgabe auf deutschen Germaniamarken: 5 Pf. grün, 15 Pf. violett, 20 Pf. blau (alle Aufdruck "Danzig" in blau), 25 Pf. rotorange und gelb, 75 Pf. grün und schwarz (beide mit Aufdruck "Danzig" in bordeauxrot).

III. Umgewertete deutsche Germaniamarken: 1¼ M auf 3 Pf. braun, 2 M auf 35 Pf. braun, 3 M. grün auf 7½ Pf. orange, 5 M rot (Flagge) auf 2 Pf. grau, 10 M schwarz auf 2½ Pf. orange.

Die neue (dritte) Ausgabe der Danziger Provisorien ist, wie dies zu erwarten war, sehr reich an  Druckzufälligkeiten und Abarten, die aber wohl nur zum kleineren Teil auf ausgesprochene Plattenfehler als vielmehr auf die Eile des Druckes und nicht immer ganz einwandfreie Materialien zurückzuführen sein dürften. So soll es u. a., wie uns mitgeteilt wird, einen Bogen der 10-Mark-Marken auf 7½ Pfennig orange geben, bei dem zwei Marken in der Mitte den hellgrünen wellen-förmigen Aufdruck nicht aufweisen. Wir konnten die Marken leider selbst  noch nicht zu Gesicht bekommen, doch handelt es sich möglicherweise um eine in der Mitte verbogene Zinkplatte, die beim Drucken nicht gut auflag.

Herr Hoffmann, Danzig, hatte ferner die Liebenswürdigkeit, uns den 75-Pfennig-Wert mit bordeauxrotem Überdruck  vorzulegen, der im Wort "Danzig" zum Teil sehr mangelhafte Buchstaben aufweist. So ist z. B. unter dem Punkt des "i" noch ein kleinerer roter Punkt wahrnehmbar, und das Schluß-"g" ist in der Mitte des oberen Teiles der Schleife beiderseits ziemlich scharf in der Farbe unterbrochen. Letzteres ist anscheinend durch eine Verletzung des Klischees entstanden und demgemäß als Plattenfehler anzusprechen.

Arge Danzig; Rundschreiben 233, Seite 2228.


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Added: 09/10/2011
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