Aus alten Zeitungen und Zeitschriften
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Briefmarken-Rundschau
Beilage Nr. 12 der "Danziger Zeitung" vom 2. September 1920.
Danziger Nachlese
Neu festgestellte Abarten der neuesten Danziger Provisorien und wieder verschiedene Stücke:
So lagen uns Bögen der 5-Pfennig- und der 10 Mark-Marke vor, bei denen der Blockierungsstrich höher steht als gewöhnlich und die Worte "Deutsches Reich" unten frei lässt. Ferner zeigt ein großer Teil der Provisorien auf dem Brustschild der Germania - aber auch an Stellen des Marken-bildes - einen schwarzen Punkt, der von dem Nagel, der das Klischee hält, herrühren dürfte. Der hervortretende Klischeenagel nahm bei Überdrucken neben dem Letternsatz die Farbe an und brachte sie auf dem Markenbild in Form eines Punktes zum Abdruck. Die Herren Hohmann und Zill hatten die Freundlichkeit, uns die besprochenen Belegstücke vorzulegen.
Bei der 3-Pfennig wird häufig bei der Ausblockierung der unteren Inschrift ein in der Mitte oder seitwärts durchbrochener Querbalken beobachtet, auch zeigen einige der 3-Pfennig-Marken einen schwach glänzenden Aufdruck "Danzig" in Schreibschrift. Herr Draskowski, Danzig, hatte die Liebenswürdigkeit, uns hierauf aufmerksam zu machen.
Erste Postwertzeichen-Ausstellung im Freistaat Danzig.
Das steigende Interesse an der geplanten Briefmarkenausstellung ergibt sich aus zahlreichen Zuschriften und Anmeldungen, die an die Leitung gelangen. Ganz besonders erfreulich ist es, daß nicht nur Mitglieder des Vereins "Briefmarkenfreunde Freistaat Danzig", sondern eine Anzahl außerhalb des Vereins stehender Philatelisten ihre Sammlungen zur Ausstellung angemeldet haben. Die Leitung sieht sich jedoch veranlaßt, daß ganze Alben wegen der großen Schwierigkeiten, auch um Beschädigung zu vermeiden, nicht ausgestellt werden können. Es werden nur auf einzelne Blätter befestigte Marken angenommen, die bequem unter Glas zu legen sind. Zur Aufklärung sei ferner gesagt, daß es nicht unbedingt notwendig ist, ein Gebiet vollständig auszustellen. So wünschenswert dies ist, soll andererseits auch den Sammlern Rechnung getragen werden, die ihr Sondergebiet gern ausgestellt gesehen hätten und sich nur darum nicht anmelden, weil ihnen vielleicht zwei oder drei Marken fehlen. - Um zu vermeiden, dass einzelne Länder doppelt ausge-stellt werden, sind nachstehend aufgeführt, zu denen Anmeldungen nicht mehr angenommen werden können: Türkei, Estland, Kriegsmarken der Mittelstaaten, Tschechoslowakei, Österreich-Ungarn (Neuheiten), Vereinigte Staaten, Altösterreich, Argentinien, Österreichische Feldpost, Liechtenstein, Litauen, Japan, Abstimmungsgebiete, Polen (Krakau). Desgleichen können von Ganzsachen ganz besonders wertvolle Einzelstücke nicht angenommen werden.
Alle anderen Gebiete werden noch bis zum 20. September berücksichtigt. Die Leitung wird dann den Tag der Einlieferung bekannt geben, zu welchem die angemeldeten Sachen übergeben sein müssen. Es steht zu hoffen, daß nach den bis jetzt angemeldeten Sachen die Ausstellung eine sehr gute zu werden verspricht und daß sie dazu beitragen wird, dem Sammelsport weitere Freunde zuzuführen. Am Ausstellungstag ist nach beendeter Ausstellung eine gesellige Zusammenkunft geplant, die Aussteller und ereinsmitglieder zu einem gemütlichen Abend vereinigen wird.
Unnötiges Anstehen nach Marken.
Man schreibt der "B.R." aus dem Leserkreis: Wer beobachtet hat, wie in den letzten Tagen die neu erschienenen Danziger Briefmarken innerhalb von Stunden in den meisten Fällen an den Schaltern ausverkauft waren, wird sich wohl schon wiederholt gefragt haben, ob es der maßgebenden amtlichen Stelle nicht möglich ist, von Zeit zu Zeit in der Presse entsprechende Hinweise darauf zu bringen, dass dieser oder jener Wert nicht mehr an den Schaltern verkauft werden kann, infolge Erschöpfung der Auflage, oder aus anderen Gründen.
Arge Danzig, Rundschreiben 234, Seite 2258.
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Added: 26/01/2012
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