M a r k e n k u n d e !
der Sammler Danziger Postwertzeichen im In- Auslande.
Heft Nr. 19, 6. April 1940, Abteilung 1, Seite 253.
M a r k e n k u n d e !
V o r - u n d M i t l ä u f e r !
besser, Preise für Seltenheiten festzulegen, sind diesen die Auflagenhöhen bekannt, dann ist gleichzeitig der Preis festgelegt ---
Und nun unsere seltene, geschichtlich wertvollste Inflationsbriefe, besonders auch Danzig, Memel usw. Es ist auch kaum fassbar, wie hier so niedrige Preise festgelegt sind, trotzdem viele Stücke viel seltener sind als die Sarremarken. Daß der Katalogpreis immer zu einem großen Teil richtungsgebend ist, beweisen immer wieder die Vesteigerungen. Ist z.B. eine Marke oder Brief mit sagen wir RM 1000.- oder 2000.- bewertet, wird er nie um RM 100.- zu bekommen sein. Ist ein noch so seltener Brief oder Karte nur mit RM 100.- bewertet, wird niemand RM 100.- bezahlen. Hat man einmal die Seltenheit von Ganzstücken festgestllt, dann können nicht mehr gefühlsmässige Entscheidungen ausschlaggebend sein, sondern dann solte doch in erter Linie der Seltenheitsgrad bei der Preisbildung bestimmend sein. Ist es doch die Pflicht der Arbeitsgemeinschaften, gerade hier brauchbare Arbeiten zu vollbringen, denn die Sammler sollen wissen, daß auch hier alles getan wird, um zu gerechten und dem Seltenheitsgrade Rechnung tragenden Preisen zu kommen. Diese Ansicht wurde kürzlich bei einer Aussprache bezüglich Württemb. Inflationsbriefe als völlig richtig anerkannt.---
Ich teilte Ihnen meine Ansichten mit, nicht um irgend welchen Einfluss bei der Preisbildung der Danzigbriefe auszuüben, sondern nur, um meine langjährigen Erfahrungen in dieser Richtung zum Ausdruck zu bringen.
Herr Walter Laehne, Berlin schreibt: (Mitglied)
So nun zu den Preisen für die Markenund Briefe fürdie Zeit vom Januar - Juli 20. Sie haben also auch hier wieder mal den Vorstoss unternommen. Sieht man sich Ihre Aufstellung, die ja leider noch kein geschlossenes Bild abgibt, an, so ist siedoch hochinteressant. Es ist nur schade, daß wirklich die Sammler noch immer nicht das richtige Verständnis für die doch erforderliche Zählung und Angabe aufbringen können.
---aber Sie wollen die Ansicht der Sammler hören und da will ich nicht zurückhalten:
Ich kann mir denken, in der Annahme, daß von der Marke x nur 1 Brief besteht - RM 150.- und von der Marake y = 2 Briefe = RM 105.- und bei 3 Briefe = RM 60.- das Stück- Ist das nicht ein zu grossen Zahlenabstand? Wenn auch Angebot und Nachfrage den Preis regeln, so würde ich vom Sammlerstandpunkt lieber 1 Brief zu RM 60.- werben, wo ich weiss, daß hiervon nur 3 Stück bestehen, also von der Serie, wo 2 St. bestehen zu RM 105.-. Ich will hiermit nicht sagen, daß meine Ansicht richtig ist, da ich auf diesem Gebiete keine Erfahrung habe. Ich denke mir, wenn für
1 Stück RM. 150.-
2 Stück RM. 125.- bis 130.-
3 Stück RM. 100.
4 Stück usw.
so würde dies nicht immer ein so krasser Sprung sein. Bei den kleineren Zahlen wirkt es sich ja nicht so aus. (wenn auch prozentual dasselbe). Ab RM 60.- und darunter halte ich die Staffelung für richtig.
Im Durchschnitt ist also meine Bewertung gebilligt worden.
Ausserdem sind noch eine kleine Anzahl von neumeldungen eingegangen, die zwar nicht von grosser Bedeutung sind. Nur bei den briefstücken sind bei einigen Nummern durch einen Händler einige grössere Posten gemeldet worden. Ich gebe hiermit eine neu Aufstellung mit neuen Preisen nach einem neuen Schlüssel. Ich habe darin versucht, die Einwände zu berücksichtigen. Infolge der Neumeldungen, habe ich besonders den Schlüssel für die Briefstücke geändert. Ich habe natürlich wieder darauf geachtet, daß lose Marken nicht teurer, als Briefstücke und diese nicht höher als Briefe bewertet sind. Bei Nr. 90 bin ich vom Schlüssel abgewichen, da die lose . . .
Das Danziger Postwertzeichen Nr. 19.
Mitteilungsblatt der Arbeitsgemeinschaft der Sammler Danziger Postwertzeichen im in- und Auslande (A.S.D.P.).
Heft Nr. 19 - 6. April 1940, Seite 404.
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Added: 25/01/2012
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