M a r k e n k u n d e !
Das Danziger Postwertzeichen Nr. 20.
Heft Nr. 20, 1. Oktober 1940, Abteilung 1, Seite 265.
Betrifft Briefpreise - Infations tabelle :
Nach Ihrer Aufstellung in Heft 18 Seite. 397 betr. MohrmannAuktion hätten Sie die Nr. 145, 151, 153, 165 Mi unterschätzt, dagegen 171 Mi überschätzt. Die Gegenüberstellung Ihrer Preise und der Mohrmannpreise würde für die Richtigkeit Ihrer Preise sprechen, denn es wäre dadurch bewiesen, daß der innere Wert von Danzig-Briefen noch viel höher ist als Ihre vorsichtige Bewertung es ausdrückt, dabei würde der Preis bei 171 Mi nicht das Gegenteil besagen, da einerseits das Stück nicht ganz vollwertig gewesen sein kann, andererseits könnten gerade für dieses Stück wenig Bewerber geboten haben....
Soweit die Zuschriften.
Ich gebe ohne weiteres zu, daß die Ansichten im einzelnen durchaus richtig sind, trotzdem möchte ich an meiner Preisbewertung im großen Ganzen nichts ändern, und zwar aus folgenden Gründen:
Briefpreise und Einzelmarkenpreise lassen sich nicht vergleichen aus dem einfachen Grunde, weil für Briefe noch keine ausgehandelten Preise im Gegensatz zu den Marken vorliegen.
Unsere jetzige Bewertung ist vorläufig ein Versuch, eine Basis für Handelspreise zu schaffen. Diese Basis darf nicht zu hoch sein, denn es ist im Interesse der Sache besser,wenn sich die Preise durch Angebot und Nachfrage erhöhen.
Ich weise nochmals ausdrücklich darauf hin, daß bei meinen bisherigen Preisen noch nicht der Markenwert bei Briefen mit seltenen Stücken berücksichtigt it.
Ich werde indem nächsten Heft eine endgültige Bewertung unter Berücksichtigung der Markenpreise bringen, außerdem werde ich im Anschluß daran Briefe zum Verkauf gegen Höchstgebot anbieten, unter Festsetzung der neuen Preise als Mindestpreise.
Herr N. sendet uns folgende Zuschrift :
2 interessante Briefe.
Ein Berufskamerad zeigte mir unlängst Briefe, von denen 2 die „Arbeitsgemeinschaft“ interessieren dürften. Der eine trägt rechts oben ein senkrechtes Paar 25 Pfg. Kogge, darunter ein senkrechtes Paar Wappen 15 Pfg. Alle 4 Marken sind mit Tinte durchkreuzt. Links neben den Marken steht handschriftlich:
- Schiewenhorst 18.12.21 / 7 -8 V
Also eine handschriftliche Entwertung einer Postagentur, die bisher unbekannt war.
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Der 2. Brief ist nicht weniger interessant, wenn es auch kein Danziger Brief ist. Im letzten Heft unserer Zeitung wurden
Vorläufer behandelt. Bei der Aufstellung wurde mit Michel Nr. 83 begonnen. Daß auch frühere Marken vorkommen können, beweist der mir vorgelegte Brief. Er ist abgestempelt:
- Tilsit 18.4.22 / 1 - 2 N
und ist nach Dtsch.-Eylau gegangen. Aufdem Briefe kleben 10 Marken zu 20 Pfg. Reichspost (Michel Nr. 57).
Beide Briefe sind in jeder Beziehung einwandfreie Gebrauchsbriefe.....
Es ist natürlich möglich, daß auch Danzig-Vorläufer mit älteren deutschen Marken vorkommen können als Nr. 83, doch sind derartige Sachen noch nicht bekannt geworden. Derangeführte Brief ist doch sicher nur ein Zufall.
Mitteilungsblatt der Arbeitsgemeinschaft der Sammler Danziger Postwertzeichen im in- und Auslande (A.S.D.P.).
Heft Nr. 20 - 1. Oktober 1940, Seite 416.
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Added: 25/01/2012
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