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>> Hier irrte der Schalterbeamte
[Ton Hulkenberg, E-Mail: a.hulkenberg@casema.nl]
Wenn man weiß, dass die KLM auf ihren Flügen nach Niederländisch-Indien gar nicht in Saigon landet, ist klar, dass dem Schalterbeamten ein Fehler unterlaufen ist. Der Brief wurde aber ohne Umwege mit dem Flugzeug bis Batavia befördert. Der Ankunftstempel von Batavia Centrum vom 28.2.1932 auf der Briefrückseite entspricht dem geplanten Ankunftsdatum des Flugzeuges.
Doch es gibt mehrere Beispiele solcher Fehler, wie der nachfolgende Brief zeigt.
*- Einschreiben mit Luftpost vom 30.11.39 aus Danzig nach Oruro in Bolivien
Der Absender vermerkte "Nur mit Luftpost Rom-Spanien". Der Schalterbeamte errechnete anscheinend die Gebühr bis Spanien: Brief ins Ausland = 25 Pf. + Einschreibegebühr = 30 Pf. + Luftpostgebühr = 10 Pf., also gesamt 65 Pfennig. Die korrekte Luftpostgebühr bis Bolivien hätte aber 95 Pfennig betragen lt. "Die Luftpostgebühren für deutsche Briefsendungen nach dem Ausland (1926-1945)" von R. Schwarzer. => Unterfrankierung.
In Rom hat man nicht bemerkt, dass die Luftpost nur bis Rom bezahlt war und schickte den Brief per Luftpost weiter. Die normale Route am Anfang des 2. Weltkrieges ging über Rom nach Spanien, dann über den Atlantik nach Nordamerika und weiter nach Bolivien.
Auf der Rückseite des Briefes wird man fündig. Der Brief kam in NY am 9.12.1939 an und wurde nach Miami weiterbefördert; Ankunft dort am 10.12.1939. Der Ankunftstempel von Oruro (Brief-Vorderseite) zeigt den 20.12.1939. Die lange Zeit dazwischen könnte man erklären mit Wartezeit für einen Flug von Miami nach Bolivien (nur wöchentlich?) und Wartezeit in La Paz für die Weiterbeförderung nach Oruro.
Arge Danzig, Rundschreiben 243, Seite 2568.
Hits: 3446
Added: 03/06/2014
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