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Bedarfsbeleg der Hochinflation aus Bohnsack
[Martin Jenrich, Tel. 030-9914166, E-Mail: martin.jenrich@web.de]
Einschreiben vom 26.10 23 aus Bohnsack nach Borna
Porto: einfacher Brief nach Deutschland = 1 Mia. M + Einschreibgebühr = 1 Mia. M
Gesamtporto = 2 Milliarden M (4 x MiNr. 174, 2 x MiNr. 175 und 2 x MiNr. 176).
Im Spätherbst des Vorjahres hatte unser Geschäftsführer Dirk Boettcher dienstlich in Berlin zu tun. Ich nahm die Gelegenheit wahr, ihm Einiges in Berlins Mitte zu zeigen. Bei einer Tasse Kaffee zeigte er mir diesen schönen Brief. Eigentlich ist Dirk Boettcher ja ein Ganzsachen-Sammler, doch inzwischen ist sein Interesse auch für Belege der Hochinflation erwacht. „Und wenn es dann noch ein portogerechtes Einschreiben aus dem kleinen Ort Bohnsack ist, kann man schon schwach werden“, meinte er.
Bohnsack (poln. Sobieszewo, seit 1973 zu Gdansk gehörig) war ein Fischerdorf am Anfang der Frischen Nehrung, das sich bis 1939 zu einem Badeort mit Kurbetrieb entwickelte und ca. 950 Einwohner hatte. Der Ort liegt östlich Danzigs im Weichseldelta an der Toten Weichsel (poln. Martwa Wisla) auf der Westseite der Bohnsacker Insel (poln. Wyspa Sobieszewska), etwa 12 km von der Danziger Stadtmitte entfernt. Die Tote Weichsel ist der alte Verlauf der Weichsel nach Danzig. Ihren Namen erhielt sie, nachdem der nördliche Durchbruch zur Danziger Bucht hergestellt wurde, wodurch die Schiffe nun unkompliziert in die Danziger Bucht gelangen konnten. Die Weichsel ist durch eine Schleuse bei Einlage a. d. Weichsel von der Toten Weichsel getrennt. Bei den Danzigsammlern ist der Ort Einlage a. d. Nogat als Postort aber weitaus mehr bekannt.
Man erreicht Bohnsack von Danzig über Wesslinken (poln. Wislinka) kommend, indem eine 1973 angelegte 150 m lange hölzerne Pontonbrücke, die für den Schiffs- und Bootsverkehr geöffnet werden kann, überquert werden muss. Vorher verkehrte eine Fähre von Wesslinken nach Bohnsack.
Arge Danzig, Rundschreiben 3243, Seite 2573.
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Added: 03/06/2014
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