Was (noch) nicht im Katalog steht (Folge 6)
[Willy Deininger, Tel. 06081-5823669]
Genau genommen, müsste es heißen „Was nur unvollständig im Katalog steht“. Die Rede ist von den Germania-Oberrandstücken ex MiNr. 1 - 72.
Während es durchaus genügen mag, die Oberrandstücke im Plattendruck, je nachZustand */**/o/Brief pauschal mit Prozentzuschlägen zu versehen, führt eine solche Handhabung bei Walzendruck-Marken zu ungerechtfertigten Verzerrungen und damit zu Fehlinformationen für die Freunde unseres Sammelgebiets.
An einigen Beispielen soll dies verdeutlicht werden.
Abb. 1: Danzig MiNr. 24 (Urmarke DR MiNr. 88 II b)
Der abgebildete Viererstreifen weist zwei unterschiedliche Walzenstrich-Konfigurationen auf.
Feld 1:
2 lange rote Striche
4 kurze rote Striche
4 lange schwarze Striche
3 kurze schwarze Striche
Kurzbezeichnung: 1’4’1 / 2’3’2’
Felder 2-4: 1’4’1’ / 1’5’1’
Diese Konfiguration liegt auch bei den Feldern 5 bis 10 vor. Damit ist die Häufigkeitsverteilung mit 1:9 vorgegeben.
Der oben abgebildete Viererstreifen stammt aus der 1. Auflage der DR MiNr. 88 II b. Bei der 2. Auflage weisen auch die Felder 2 und 3 die seltenere Konfiguration 1’4’1 / 2’3’2’ auf. Entsprechende Abbildungen und Erklärungen können dem Schüler-Handbuch 2012, 6. Aufl., S. 48/49 entnommen werden. Die Häufigkeitsverteilung der 2. Auflage ist damit 3:7.
Leider ist nicht bekannt, in welcher Mengenverteilung die beiden Auflagen von der Reichsdruckerei in Berlin an die Druckerei Julius Sauer in Danzig geliefert wurden. Nimmt man ein Verhältnis von 50:50 an, dürfte etwa ein Viertel der gelieferten 6.700 Bogen die seltenere 1’4’1 / 2’3’2’ - Konfiguration aufweisen. Eine Spreizung bei der Bewertung dieser unterschiedlichen Oberrandstücke ist somit offensichtlich erforderlich.
Aus der aktuellen Verkaufsliste eines kompetenten Händlers kann man sich eine ungefähre Vorstellung dazu machen.
Arge Danzig, Rundschreiben 245, 4. Quartal 2014, Seite 2650.
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Added: 09/08/2015
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