>> Wie wertvoll sind 1,5 mm Adresslinie ?
[Dr. Werner Fricke]
Einerseits ist es die besondere Aufgabe eines Spezialkataloges, die vorhandenen Unterschiede darzustellen. Andererseits könnte man auch „dicke Bände" darüber herausgeben.
Gerade bei den Ganzsachen ist die Darstellung aller Unterschiede praktisch unmöglich. Die Kli-schees sind aus so vielen Einzelblöcken zusammengesetzt, dass jedes Klischee für eine Ganzsache innerhalb der Druckplatte anders aussieht. Zudem würde eine zu starke Spezialisierung die Preise verrückt spielen lassen. Denn jede weitere Unterteilung würde die Preise für jede Unterart erhöhen. Wer nur die Hauptnummer sammeln will, könnte auch eine normale Karte kaum noch bezahlen.
Die Entscheidung über eine Differenzierung muss aber bei jeder Katalognummer neu getroffen werden. Schließlich gibt es bei Nummer XX wenig Unterarten, bei Nummer YY dagegen viele. Wichtig ist vielmehr, dass für alle Katalognummern eine allgemein gültige Entscheidung getroffen wird.
Im Falle der P 38 ist es wie bei vielen Sachverhalten: Wo liegt die Grenze für weitere Unterteilungen ? Es wäre nicht sachgerecht, wollte man einen Unterschied von 1,5 mm (noch) nicht akzeptieren, bei 4,5 mm aber doch. Was wäre bei 3,0 mm ? Da der Kartentyp selbst durch die unterschiedlich langen Adresslinien nicht verändert wird, wäre auch eine Katalogisierung mit einer Angabe wie „Länge der Adresslinien 58,5 mm bis 63 mm" denkbar. Eine andere Situation liegt bei der Vertauschung der Absenderangaben vor, denn hier handelt es sich um einen echten Setzfehler.
Es gibt auch viele weitere Unterschiede (z.B. Stellung der Bildunterschrift zum Bild, Abstand des Wetteindrucks von den mittleren Trennlinie usw.). Es ist unmöglich, diese alle zu erfassen. Warum also (nur) die Länge der Adresslinien ? Es wäre sogar möglich, dass kurze und lange Adresslinien in einem Druckbogen vorhanden sind. Hier scheint es sich mehr um Zufälle zu handeln. Schon die sehr unterschiedliche Stückelung der Ortslinien zeigt doch, dass die Druckerei „nahm, was sie gerade erwischen konnte".
Der langen Rede kurzer Sinn:
Plattenfehler oder echte Setzfehler sollten erfasst werden, nicht aber Merkmale, die bei jedem Bild anders ausfallen. Man muss bedenken, dass die drucktechnischen Möglichkeiten damals noch nicht umfangreich waren. Auf keinen Fall aber sollten einzelne Merkmale (wie die Adresslinien) weiter spzifiziert werden, anderen Merkmale dagegen überhaupt nicht.
An Ihrer (fundierten) Meinung sind wir sehr interessiert. Schreiben Sie doch (mal wieder) !
Motorschiff „Hansestadt Danzig"
[Gerhard Simon]
In einer Danziger Tageszeitung fand vom 18. Juli 1926 fand ich folgende Notiz:
Das Motorschnellschiff „Hansesadt Danzig" hat heute den regelmäßigen Linienverkehr Swinemünde - Danzig - Pillau aufgenommen.
„Neue" Stempel - bisher nicht im Katalog?
[Anton Auffenberg]
Ich erhalte immer wieder Zuschriften mit Stempelabdrucken und dem Hinweis „nicht im Katalog aufgeführt". Soweit dies den Band 1 betrifft, möchte ich dazu einige Hinweise geben:
1. Wir haben uns bewusst auf das räumliche Gebiet der ehemaligen Freien Stadt Danzig lx-schränkt, denn dies ist der Ausgangspunkt unseres Sammelgebietes. Die Danziger Marken kommen praktisch nur mit diesen Stempeln vor.
Darüber hinaus gibt es viele Stempel, die einen Zusatz mit Danzig-Bezug aufweisen: Reg.Bez. Danzig, Bez. Danzig usw. Sie stammen von Orten, die außerhalb des Gebietes der Freien Stadt Danzig liegen, aber vor 1920 und nach 1939 zum Regierungsbezirk Danzig gehörten, der in diesen Zeiten wesentlich umfangreicher als das Gebiet der Freien Stadt Danzig war. Diese Orte gehören aber nicht zum Sammelgebiet „Danzig", wie wir es verstehen, und sind daher nicht im Danzig-Katalog enthalten. Als Beispiel sei hier genannt. RHEDA BEZ. DANZIG.
2. Es gibt eine Reihe namensgleicher Ort außerhalb Danzigs. Wenn sie zeitgleich bestanden haben, tragen sie (und auch der Danziger Ort gleichen Namens) einen entsprechenden Zusatz. Z.B. HOHENSTEIN. „Unser" Ort hat die Zusätze „R. B. DANZIG", „WESTPR.", „Kr. DIRSCHAU" und „FREIE STADT DANZIG". Andere Orte gleichen Namens haben die Zusätze „Kreis Deutsch-Krone", „Nassau", „Ostpreußen", „Mittelfranken". Sie dürfen nicht mit dem Danziger Ort HOHENSTEIN verwechselt werden.
Wenn die Postanstalten gleichen Namens nicht zeitgleich bestanden haben, benötigten sie keinen Zusatz, was noch eher zu Verwechslungen führen kann. Als Beispiel möchte ich hier TRUTENAU anführen.
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Arge Danzig, Rundschreiben 205, Seite 1399.
Arbeitsgemeinschaft zur Pflege und Erforschung der Danzig-Philatelie
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Added: 13/07/2007
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