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Prof. Dr. U. E. Klein: Provozierende Ansichten eines Danzig-Sammlers

>> 1 Abgrenzung der Druckereien

Zudem weisen auch die Portomarken des Satzes Nr. 30-37 aus der Postdruckerei Danzig Zeichnungsabweichungen im Vergleich zum Portomarkensatz Nr. 43-47 aus der Reichsdruckerei Berlin auf.

2 Erste Berliner Aufdruckausgabe (Mi.-Nr. 1-15)

Was bietet nun die erste Berliner Aufdruckausgabe Mi.-Nr. 1-15 aus der Reichsdruckerei noch besonderes jenseits dessen, was schon bekannt ist ? Es sind immer noch die Eigenschaften der Germania-Marken !

Die Mi.-Nr. 5 kommt im Walzendruck und dem seltenen Plattendruck vor. Wie aber unterscheidet man die beiden Buchdruckverfahren; wenn es sich nicht um die im Michel-Katalog erwähnten Randstücke handelt ? Zur Unterscheidung verhilft tatsächlich die nähe-re Kenntnis der Druckvorgänge. Für qualitativ hochstehende Druckausführungen sind nämlich etwas abweichende physikalische Eigenschaften der anzuwendenden Druckfarben notwendig. Beim Walzendruck werden wegen der erhöhten Druckgeschwindigkeit und daher verkürzten Kontaktzeit verbesserte Haftbedingungen der Druckfarbe auf Papiergefordert, aber tatsächlich nicht ganz erreicht. Man findet daher beim Walzendruck eine unzureichende Farbhaftung auf dem Briefmarkenpapier in Form von fleckigen Lücken im Markenbild beim Rahmen und insbesondere bei den schwarzen Zahlen und Buchstaben. Beim Plattendruck dagegen mit besserer Druckfarbenhaftung wegen etwas längerer Aufsetzzeit des Klischees sind diese Druckausfälle bzw. Lücken seltener [Abbildung 1].

Abbildung 1 Oben Walzendruck, unten Plattendruck (Beleuchtung für beide Marken gleichzeitig von der Markenrückseite her wegen besserem Kontrast). Man beachte auch das anders geformte erste E im Wort DEUTSCHES.

Das Gesagte gilt übrigens genau so für die Mi.-Nr. 39, die früher im Katalog als Nr. 39a und Nr. 39b sicher unterschieden wurde, wenn auch zugegebenermaßen nur mit einiger Mühe anhand von etwas abweichendem Farbeindruck.

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Rundschreiben 188, Literaturbeilage 996, 15. Juni 2000, Seite 2.