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Gallery » Arge Danzig Rundschreiben 252 » Zwischen Mark und Gulden

>> Der Gebrauch von Nachportomarken in der Freien Stadt Danzig

Zwischen Mark und Gulden

Abb. J:
Diese Karte ist ein Unikat, aber eines mit verschiedenen Fragezeichen.

Der Absender verschickt die Ortskarte am 25.10.1923 von Danzig nach Danzig-Langfuhr und verklebt das Doppelte des erforderlichen Portos von 20 Mio. M., nämlich 40 Mio. M. Aber an diesem Tag wird die Ortsgebühr auf 200 Mio. M. erhöht. Es fehlen also 160 Mio. M. In Danzig-Langfuhr berechnet man deshalb 2 x 160 = 320 Mio. M. Nachporto. Diese Zahl ist auch im unteren Teil der Karte zu lesen. Verklebt werden aber nur 310 Mio. M (oben links).
Der Adressat verweigert am 26.10.1923 die Annahme (handschriftlich oben rechts), und die 310 Mio. werden entlastet, d. h. die Angabe „320“ sowie die Marken werden mit blauem Stift ungültig gemacht. Dann geht die Karte zurück nach Danzig. Hier verklebt man am 27.10.1923 diesmal 320 Mio. M. – wie gefordert. Leider ist nur noch die 20-Mio.-Marke vorhanden; die 300-Mio.-Marke ist wohl abgefallen. Der Abschlag des Stempels DANZIG * 1 s (für diese Marke) ist aber noch halb zu sehen (rechts unten).
Der Absender verweigert am 29.10.1923 die Annahme mit der Behauptung, die Karte vor 8.30 Uhr in den Briefkasten geworfen zu haben (handschriftliche Angabe unter den oberen Marken). Mit einem Stempelabschlag Danzig * 5 g vom 25.10.1923  6-7N ist das aber unglaubhaft. Die Karte befindet sich also nach wie vor bei der Post.
Ab 1.11.1923 gilt bei der Danziger Post die Guldenwährung, nach der eine Ortskarte mit 5 Guldenpfennigen zu frankieren ist. Das Nachporto wird deshalb neu berechnet als 2 x 5 = 10 Guldenpfennig, wie in der Mitte der Karte zu lesen ist.
Ich nehme an, dass die „10“ außerdem in die leere Mitte des früheren Packkammerstempels geschrieben wurde. Warum dieser alte Stempel für Paketbegleitbriefe hier erscheint, ist nicht erklärbar. Vielleicht wurde er als Portostempel benutzt. Dieser Stempel ohne Datum in Schwarz ist bis jetzt nur einmal bekannt geworden.

Nachporto in der Danziger Guldenzeit

Wie in der Inflationszeit verausgabte die Danziger Post erneut Nachportomarken. Auch in dieser Zeit suchte die Post nach Frankierfehlern wegen der Nachportogebühren. Ab 17.2.1926 nahm der Nachportodienst einen neuen Stempel DANZIG * 1 s in Betrieb. Ab Ende Dezember 1935 wechselt der Dienst den Stempel gegen den Kreissteggitterbogenstempel DANZIG * 1 w, und noch etwas später wird auch der Zweikreisstegstempel DANZIG 1 e verwendet (die Stempel - Bezeichnungen s. unter „Einführung“).

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Literaturbeilage 199, 8.Juni 2016, Seite 5.


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Added: 13/07/2016
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