Sonderstempel zum Philatelistentag 1934
Unser Mitglied Ton Hulkenberg fand in der Zeitschrift Das Postwertzeichen. Heft 8/9 aus 1934, folgenden Artikel:
„Das Festpostamt im Danziger Hof verkaufte die kursierenden Marken und Ganzsachen Danzigs. sowie eine soeben erschienene Gedenkkarte für den Danziger Ratsherrn und Astronomen. Job. Hevelius. welcher von 1611 bis 1687 gelebt hat. Die bereits außer Kurs befindlichen Luposta-Marken wurden zur Danziger Tagung nochmals aufgelegt, sie wurden jedoch nur satzweise verkauft (der Satz zu 2 Gulden) und waren nur beim Festpostamt frankaturfähig. Besondere Gedenkmarken wurden erfreulicherweise nicht ausgegeben. Der Festpoststempel hat einen Durchmesser von 36 mm und trägt die Inschrift: 40. Deutscher Philatelistentag, II. Bundestag v. 3.-5. Aug. Danzig und das Datum. Außerdem ist er mit einer Ansicht der Marienkirche geschmückt."
Soweit der Zeitungstext. Herr Hulkenberg schreibt dazu:
„Ich habe immer gedacht. der Sonderstempel war im Hauptpostamt in Gebrauch. Nach und nach wird mir klar, dass die meisten Sonderstempel in Sonderpostämtern verwendet worden sind. Ist das auch anderen Sammlern klar? Vielleicht sollte man im Katalog bei den Sonderstempeln auch den Verwendungsort nennen."
Nun, Letzteres ist eigentlich überflüssig, selbst wenn man die Standorte der Sonderpostämter im Einzelfall ermitteln könnte. Denn den Belegen sieht man ohnehin nicht an. wo sie gestempelt wurden. Interessant ist der Verwendungsort nur. wenn mehrere gleichartige Stempel an verschiedenen Stellen benutzt wurden, wie z.B. der Sonderstempel zu den SA-Wettkämpfen 1939 (Katalog-Nummern 27-29).
Herr Hulkenberg wundert sich auch, dass im Katalog eine Verwendungszeit 6.-8.8.34 steht, obwohl die Veranstaltung laut Stempelinschrift vom 3.-5.8.34 stattfand.
Hier handelt es sich eindeutig um einen Fehler im Katalog, denn schon Hasselhoff hat in seinem Katalog als Zeitraum 3.-8.8.34 genannt.
Weiter fragt Herr Hulkenberg: „Wenn das Sonderpostamt am 5,8,34 geschlossen wurde, wo wurde der Stempel ab 6.8.34 verwendet und warum überhaupt noch?" Sicher ging der Stempel nach Schließung des Sonderpostamtes an das vorgesetzte Postamt zurück (das war wohl Danzig I). Das Sonderpostamt war überhaupt eine etwas hochtrabende Bezeichnung, bestand es doch oft nur aus einem einzigen Schalter. Die Belege sind dann ab 6.8.34 wie etwa auch die Belege zur Danziger Leistungsschau 1938 (ab 5.12.38) nachgestempelt worden, um den Sammlerbedarf zu befriedigen. Wie lange noch? Das müsste noch ermittelt werden. Hat jemand Belege vom 7.8. oder 8.8.34 oder sogar noch danach? Wichtig wäre auch festzustellen, ob es aus diesen Tagen nach der Veranstaltung echt gelaufene Belege gibt.
Die Aussage über die Kursgültigkeit der Luposta-Marken kann aber nicht stimmen. Hier ist wohl etwas fälsch verstanden worden. Bei der Ausgabe der Luposta-Marken wurden im Postamtsblatt weder eine Verkaufszeit noch eine Gültigkeitsdauer angegeben. Erst Ende 1937 wurde im Amtsblatt verkündet, dass die Frankaturgültigkeit mit Ablauf des 31.1.1938 für die Luposta-Marken endet. Ich denke, dass eher der Schalterverkauf der Marken schon längere Zeit eingestellt worden war und nun diese Serie während des Philatelistentages noch einmal an den (Sonder)Schaller kam.
Man sieht dass es immer wieder Sachverhalte gibt, die Anlass zu Fragen und Spekulationen geben.
Arge Danzig, Rundschreiben 202, 1. Quartal 2004, Seite 1353.
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Added: 19/07/2007
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