ARGE DANZIG E.V. - - Literaturbeilage 974
Arbeitsgemeinschaft zur Pflege und Erforschung der Danzig-Philatelie
Mitglied im VPhA des BDPh
Klaus Wolff Auguste-Viktoria-Straße 4 D-14193 Berlin, den 30.07 1996
Bei der Suche nach Unterlagen über die "AUSGABESTEMPEL" der Danziger Post habe ich keine direkten Hinweise bezüglich Danzig gefunden. Da die Probleme bei der ganzen Post in Preußen gleich waren, sind wahrscheinlich für alle Interessierten die folgenden Seiten informativ.
Um dem Publikum die Mittel zur Beurtheilung der mehr oder minder schleunigen Bestellung seiner Correspondenz zu gewähren, ist bei den bedeuternden Post-Aemtern der Monarchie die Einrichtung getroffen worden, dafs die ankommende Local-Correspondenz auf der Rückseite mit einem den Tag und die Tageszeit passlich bezeichnenden Stempel bedruckt :wird. Dieses geschieht nach Verhältnifs der Größse der Orte und des Brief-Ver-kehrs ein, zwei bis dreimal des Tages, indem die dazu angefertigten Stempel in der Mitte einen Raum, in welchen das Datum des Tages eingesetzt NN- i rd, an der Seito aber die Nummern 1, 2 oder 3 fest eingeschnitten entdhalten.
Mit diesen Stempeln werden alle eingehenden Localbriefe sogleich bei der Ankunft gestempelt, und zwar so, dafs mit dem Stempel Nr. 1. diejenigen Briefe bedruckt werden, die bis zur ersten Uebergabe an den Brief. träger, mit dem Stempel Nr. 2. die von da ab bis zur zweiten eingegangen sind und so ferner. Die nach der letzten Uebergabe eingegangenen wer-den mit dem Stempel Nr. 1. des folgenden Tages bedruckt.
Durch diese Einrichtung, welche sich überall als zwecknaäfsig bewährt hat, und daher jetzt bei allen Post-Aemtern und Post-Verwaltungen, künftig aber auch bei den Post-Expeditionen eingeführt werden soll, wird das Pu-blicum in den Stand gesetzt, jede Vernachlässigung der Briefbestellung so-gleich zu bemerken, und die blofse Ausicht des Couverts gewährt die K.unda von der Zeit, welche der Brief vom Absendungs- bis zum Bestimmungs Orte zugebracht hat.
Hoffentlich wird ein jeder Post-Amks-Vorstand gern das Seinige dazu beitragen, eine so ni\'itzlichc Einrichtung nach Möglichkeit zu befördern, Zum Angeme.sensten erscheint es, wie gesagt, diese Stempelung gleich nach Ankunft der Posten beim Abstreichen der Correspondenz durch einen Unterbedienten vornehmen zu lassen, wozu es bei der bequemen Einrichtung der Stempel, und da es auf die aufrechte Stellung der Schrift gar nicht ankommt, weder an Gelegenheit noch an Zeit fehlen wird. Es bleibt in-
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Rundschreiben 172, Literaturbeilage 974, Klaus Wolff, 30.07 1996, Seite 1.
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Added: 14/11/2015
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