Karl Kniep:
Anhang: Das Postgebäude in Scheilmühl
Polnisches Postamt im Danziger Hafen, erbaut in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen.
Hierzu ein Bericht unbekannter Herkunft um 1930:
An dem Ufer der Toten Weichsel dem Holm gegenüber liegen verschiedene industrielle Werke und Schuppenanlagen, Dieses Ufer hat durch Verlegung der früheren Straßenbahn nach Neufahrwasser, die das Lösch- und Ladegeschäft störte, an eine andere Stelle seinen Wert für den Hafen vermehrt. Der Nordspitze des Holms gegenüber war beabsichtigt, einen tiefen Kai für Passagierschiffe zu bauen, der dem Hafen bis jetzt fehlte. An der Stelle, an der die unmittelbar von Danzig nach Canada und New-York verkehrenden dänischen Schiffe der Baltic-Amerika-Linie anlegen, sollte der neue Kai mit Auswandererhalle und direktem Eisenbahnanschluß entstehen.
Dicht bei dem projektierten Kai liegt ein großes polnisches Postamt, das ausgerechnet unmittelbar am Hafen gebaut werden mußte, obwohl die Ufer als Lösch- und Ladeplätze das größte Vermögen eines Hafens darstellen. In Gdingen hat Polen sich wohlweislich gehütet, ein großes Postamt an einem Kai des Hafens zu bauen. Die Frage, woher Polen das von Danziger Seite hart bestrittene Recht hernimmt, dieses Postamt überhaupt im Hafengebiete zu bauen, soll hier unerörtert bleiben. Nebenbei sei bemerkt, daß Polen seine Überseepost über Gdingen leitet, das Hafenpostamt also garnicht benutzt.
Rundschreiben 162, Literaturbeilage 956, 1./12. Nov. 1993, Seite 2.
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Added: 04/11/2015
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