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ARGE DANZIG - - Literaturbeilage 933
Arbeitsgemeinschaft im Bund Deutscher Philatelisten e. V.
Karl Kniep Goerdelerstraße 15 D 6200 Wiesbaden 7.8.1990
Danzigstempel aus der Inflationszeit
Angeregt wurde, für gewisse Danzigabstempelungen auf losen Marken und Briefstücken den schraffierten Kreis als INFLA-Prüfzeichen zu verwenden. Ob und in welchem Umfang dies geschehen wird, könnte frühestens 1991 durch den Bund Philatelistischer Prüfer entschieden werden.
Nach Gründung des Freistaates Danzig 1920 gab es bis 1924 keine amtlichen Gefälligkeitsentwertungen. Trotzdem wurde unerlaubt - teils sogar bogenweise - wegen der großen Nachfrage nach gestempelten Dan-zigmarken abgestempelt, auch noch nach neendigung der Inflationszeit unter Rückdatierung der Stempeldaten.
Erst einige Zeit nach der Gründung der Arge Danzig 1936 begann man mit einer differenzierten Stempelforschung, erkannte Rückdatierungen und Manipulationen. Dennoch signierten einige Prüfer (Dr. Dub, Mikulski) noch nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges gestempelte Danzigmarken als echt, wenn der Aufdruck bzw. die Marke an sich echt war, ohne da-bei die Abstempelung in Betracht zu ziehen.
Von den Abstempelungen von Inflationsmarken nach Beendigung der Inflationszeit lassen sich
als Fälschung erkennen:
a) Imitierte Danzigstempel, die es nie gegeben hat
b) Poststempel aus anderen Ländern
als Verfälschung erkennen:
c) Danzigstempel, die es bis Ende 1923 noch nicht gegeben hatte
d) Veränderungen im Stempel, die erst nach 1923 entstanden sind
e) an unpassender Stempelfarbe (selten)
nicht als Verfälschung, erkennen:
f) Danzigstempel, die während und nach der Inflationszeit in Gebrauch gewesen sind ohne jegliche Veränderung im Stempel. Heute kann nicht mehr festgestellt werden, ob die Entwertung zu dem eingestellten Datum erfolgte oder rückdatiert.
Unglücklicherweise sind die hier mit c, d, e und f bezeichneten Grup-pen in der Broschüre Danzig / Freie Stadt Danzig / Polnische Post in Danzig / 1793-1955 / II. Teil / Bewertung der Poststempel / 1. Auflage 1979 (im Handel nicht mehr erhältlich) auf Seite 87 mit dem völlig verkehrten Hinweis versehen worden: Vgl. Michel-Spezial mit einer besonderen Bewertung. Dieser falsche Hinweis schließt auch die erkennbaren Rückdatierungen c, d und e als "gefällig" ein. Es hat schon unangenehme Vorgänge gegeben, wenn z.B. Auktionshäuser oder Händler dem Sammler solche Verfälschungen unter Hinweis auf die "Bewertung der Poststempel" verkauft hatten und danach keine Reklamationen anerkannten.
Die erkennbaren Rückdatierungen c, d und e gibt es von sehr vielen Danzigstempeln. Es wäre daher die Annahme unlogisch, die Stempel der Gruppe f seien mit Beendigung der Inflationszeit vollkommen "brav" geworden und nicht mißbräuchlich rückdatiert. Im folgenden sind einige der Entgleisungen wiedergegeben.
Arge Danzig, Rundschreiben 148, Literaturbeilage 933,Karl Kniep, 7.8.1990, Seite 1.
Hits: 3001
Added: 15/10/2015
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