>> Aus dem Mitgliederkreis
Herr Rittmeister berichtet, ein Zeppelinbrief aus Danzig mit Luftschiff ZR III ist bei Mohrmann / Hamburg erst bei 19.000 DM zugeschlagen worden, es wäre damit mit Zuschlägen 23.383 DM der teuerste bisher verkaufte Danzig-Brief.
Von den Ganzsachen waren bisher die P 41 (5 Pfg.) und die Bilder 013, 014 und 015 der P 45 mit vertauschtem Text im Absendervermerk bekannt. Richtig ist links oben die Reihenfolge Absender Jetzt hat Herr Schmieja auch die P 42 mit der vertauschten Angabe entdeckt. Wohnort
Schon Herr Seifert hatte berichtet, es gäbe seines Wissens den Stempel DANZIG 1 z ( es ist der berühmte "Gefälligkeitsstempel" ab 1924) auch echt verwendet auf Ganzstücken. Dae ist jetzt durch eine zweite echt gelaufene Postkarte belegt worden: Am 14.9.1925 bestellt jemand auf Ortepostkarte 20 Zentner Anthrazit (Sammlung Stoye; wer legte in Berlin die erste bekannte Karte vor?)
Der häufig auf Einschreibbriefen, aber auch noch häufiger auf losen Marken rückdatiert vorkommende Stempel DANZIG 1 h soll lt. Hasselhoff-Katalog die Lücke unten linke (vgl. hierzu die abgebildete Nr. 49 auf Seite 798) aufweisen seit dem 2.11.1923. Das kann nicht stimmen, denn er ist einwandfrei am 4.1.1924 noch ganz, die Lücke konnte bisher auf Ganzstück (lose Marken zählen nicht) erst mit dem 11.2.1924 nachgewiesen werden. Wer hat Abschläge des noch unbeschädigten DANZIG 1 h mit Daten nach dem 4.1.1924 auf loser Marke oder Ganzatück, wer hat Abschläge vor dem 11.2.1924 - nur auf Ganzstückt- mit Lücke unten links?
Oben: Aus dem Hasselhoff-Katalog II. Teil Seite 35 die beiden verschiedenen Rahmenstempel Danzig 3 Schaffner-Bahnpost, dreimal (links) der ältere Stempel mit Punkt hinter der 3, DANZIG in schmaleren Buchstaben als dreimal (rechts) der jüngere Stempel, lt. genanntem Katalog
mit Punkt hinter der 3 bekannt 20.2.1878 - 24.11.1885
ohne Punkt hinter der 3 bekannt 17.9.1887 - 20.3.1889 (und 1.10.1889 noch einmal ohne Stundenzahl)
Wer kann weitere Früh- oder Spätdaten belegen?
Rechts: Einen hübschen "Druckfehler" auf dem R-Zettel Ohra / Freie Stadt Danzig hat Herr Arke entdeckt: Hinter Danzig fehlt "Klammer zu" - man sieht, man muß überall die Augen auf halten! Es läßt sich noch manches entdecken...
Im nächsten Michel-Spezial wird es einige neue Unterteilungen geben, vermutlich 13a und 13b bei den Freimarken, und die nicht verausgabte Portomarke I vermutlich als I/I und I/II, nämlich Aufdruck rußig und mattglänzend. In diesem Zusammenhang sei die Gültigkeit der Danziger Marken ab 1.9.1939 noch einmal herangezogen: Die Freimarken waren gültig bis zum 30.9.1939, die Portomarken bis zum 31.10.1939. Dies hatte seinen Sinn darin, daß Post von und nach Danzig nach und von Übersee noch zu alten Tarifen freigemacht, verkehrt frankiert oder sonetwas hätte sein können. Hier ist nun in einem alten Rundschreiben etwas Aufklärung entdeckt worden, nämlich
Amtsblatt Nr. 21 vom 26.9.1939:
Die Nachportomarke zu 3 Gulden wird mit Ablauf des 30. September 1939 zurückgezogen.
Die übrigen Nachportomarken behalten ihre Gültigkeit mit der Maßgabe, daß die Beträge fortan als Reichepfennige gelten.
Amtsblatt Nr. 25 vom 23.10.1939:
Die Nachportomarken verlieren mit Ablauf des 31. Oktober 1939 ihre Gültigkeit.
Wer kann Ganzstücke mit Portomarken nachweisen, die ein Stempeldatum ab 1.10.1939 aufweisen?
Meldungen zu neuen Fakten aus Anfragen von dieser Seite bitte an die Leitung oder Geschäftsstelle der Arge.
Rechts: Vermutlich Unikum.
Bei Portoerhöhung oder Ablauf der Gültigkeit wurde die erste Briefkastenleerung am Folgetag noch zu den alten Sätzen bzw. mit den ungültig gewordenen Marken frankierte Poet toleriert. Hier also wurde ein Ortsbrief mit einer Danzigmarke noch am 1.10.1939 anerkannt. Jedoch war der Brief unterfrankiert.
Er hätte nach Danziger Sätzen 10 Pfg., nach der neuen Reichswährung 8 Pfg. gekostet. Offenbar wurden zunächst die verklebten 5 Guldenpfennig mit Hilfe der (in Blaustift) vermerkten 3 auf zusammen 8 Pfg. erhöht; dann merkte man wohl, daß die verklebten 5 Pfg. ja nur 3 Rpfg entsprachen und somit mit Hilfe der jetzt auch auf- Rpfg. lautenden P 30 aua zusammen 8 Rpfg. zu erhöhen waren.
Ein kniffliger Fall, immerhin ist die P 30 erst 28 Stunden später "gebraucht" worden.
Persönliches
Auch im Namen meiner Frau vielen herzlichen Dank für zahlreiche Weihnachtspost und für viele Neujahrsgrüße! - Eine Bitte auch im Namen von Herrn Stoye: Verwenden Sie bei Prüfsendungen weder für den Hertransport noch für den Frei-Rückumschlag Selbstklebe-Umschläge, das ist zu gefährlich! Ihre Wünsche nach Abstempelungsarten auf dem Frei-Rückumschlag können bei einer langen Schlange am Postschalter nicht immer erfüllt werden. Und geben Sie bitte bei Zahlungen usw. die Bearbeitungsnummer an, die oben links steht - vielen Dank!
Weiterhin alles Gute und freundliche Grüße!
Karl Kniep
Arge Danzig, Rundschreiben 137, 2.1.1988, Seite 800.
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Added: 09/03/2016
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