>> Rundschreiben Nr. 129
So kostet die teure Netzmarke 28 II normal xx 1.300,--, aber als Abart "ZI" gebrochen nur 45,--; sie kostet normal Infla-echt 1.500,--, aber als Abart "rechter Fuß der 2 eingekerbt" nur 85,--.
Neu aufgenommen wurde eine 215 I. Und die gebrochene 7 bei den Dapostablocks ist z.Zt. genau so teuer wie Nr. 21 DD. - Es wurde eine Portomarke P 33 DD eingesetzt, wobei unklar ist, ob der Blaudruck oder der Schwarzdruck doppelt ist - oder beide.
Diese und weitere "Abarten" sind aufgenommen entgegen der Zusage des Schwaneberger Verlags, derartiges vor der Katalogaufnahme mit dem zuständigen Bundesprüfer abzusprechen.
Man könnte so nicht nur Dutzende, sondern Hunderte, ja, Tausende von "Abarten" hineinbringen - wer will wo eine Grenze setzen ? Wenn der "Michel" Katalog aufgebläht werden soll, bräuchten wir für Danzig allein 200 Druckseiten.
Forschungen durch Herrn Prof. Dr. Klein am Fluoreszenzmikroskop mit Spezialobjektiven im Durchlicht bis zur 400 -fachen Vergrößerung haben u.a. gezeigt, daß es allein bei der Platte V der Schrägdrucke drei verschiedene, bei den Dienstmarken von 1924 sogar vier verschiedene Aufdruckfarben gibt.
Dies ist selbst mit für das Prüfen von Marken notwendigen Geräten nicht mehr nachvollziehbar; andererseits versagt diese Methode bei den Farben Neptun 219a, b und c. - Und nicht nur bei dieser Marke haben sich die Farben im sichtbaren wie im unsichtbaren Farbbereich seit dem Druck verändert.
Es muß daher genügen, für das Erkennen von Fälschungen diese Methode zu benutzen und im übrigen auf eine Aufwertung von Massenware durch Superspezialisierung zu verzichten. Es geht eben nicht an, Marken vom Wert einer Michelmark für 3 DM "prüfen und farbsignieren" zu lassen.
Leider war es zeitlich nicht mehr möglich, die erst Anfang Dezember d.J. teilabgeschlossenen Forschungen, z.B. über die Dienstmarken-Aufdrucke, für den nächsten "Michel-Spezial" zu berücksichtigen.
Persönliches - Versöhnliches:
Das letzte Rundschreiben wurde am 9.10. um 17.30 Uhr dem Postamt übergeben und um 19 Uhr entwertet. In Rückersdorf ist die Sendung eingegangen am 14.10. - Dieses Rundschreiben wird voraussichtlich Freitag, den 20.12.1985 von Kirchberg aus versandt werden. Es ist zu befürchten, daß einige Arge-Mitglieder es noch vor Weihnachten bekommen werden. In dem Sinne darf man noch allen Mitgliedern ruhige, besinnliche Feiertage wünschen und eine gute Fahrt in unser Jubiläumsjahr 1986!
Ich kann schon heute danken für eine große Zahl von Weihnachtsgrüßen. Dank auch für Urlaubsgrüße der Herren bzw. Familien Matthes, Deinert und Stoye. Alle Einsender von Prüflingen bitte ich um Nachsicht, ebenso müssen noch warten - aber hoffentlich nicht allzu lange - die Mitglieder Dr. Berg, Blaszczyk, Dickhaut, Fecher, Krause, Onasch, Schaffrath, Schakanowski, Schmidt-Henschke, Strohbusch, Vaumund und Wolff.
überlegen Sie einmal - oder sehen Sie in Ihrer Sammlung nach: Logischerweise muß es doch in Langfuhr zwei verschiedene Luftpoststempel gegeben haben - es gibt R-Briefe mit diesem Stempel sowohl von Langfuhr 1 als auch von Langfuhr 2 ! - Wer kann vergleichen, wer kann leihweise einen R-Brief Langfuhr 1 mit dem sauberen Abschlag eines Luftpoststempels an mich senden?
Damit verabschiedet sich mit besten Grüßen an Sie und Ihre Familien
Karl Kniep
Arge Danzig, Rundschreiben 129, 19. Dezember 1985, Seite 724.
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Added: 20/03/2016
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