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>> Kurland-Feldpost via Danzig
[Klaus Böhm]

Die Abb. 2 zeigt einen Feldpostbrief Front-Heimat vom 25.12.44, Absender Fp-22 102: Regimentsstab / Grenadier-Rgt. 335, der 205. Inf Division unterstellt. Feldpost wurde in Windau bearbeitet.

In diesem Fall ist der Tarnstempel „stumm ex FELDPOST V", eingesetzt im PA Danzig 6, abge-schlagen.

Einsatz in Vecumi (Lettland). Diese Feldpostnummer wurde vom Feldpostamt mit der Kenn-Nummer K-463 bedient, für die wiederum als Postleitpunkt Danzig zuständig war.

Das Telegramm wurde über das Fernsprechamt Danzig (Hundegasse) an das zugehörige Feldpostamt 922/K-463 der 21. Luftwaffen-Felddivision weitergeleitet.

Abbildung 2: Feldpostbrief von Fp 22 102 aus Kurland über Danzig mit stummem Feldpoststempel.

„Handstempel"

Natürlich wissen Sie, was ein Handstempel ist. Wenn Sie erfahren möchten, warum ich das Wort in Anführungszeichen gesetzt habe, dann sehen Sie sich doch mal den „Stempel" der Abbildung auf der nächsten Seite genauer an.

Sicher kann man nach einem Blick hierauf mit einem Schmunzeln zur Tagesordnung übergehen. Ich wollte das auch tun, habe mir aber zunächst einige Gedanken gemacht.

Es handelt sich um ein amtliches Dokument, für das zwar Portofreiheit bestand, das aber dennoch einen Aufgabestempel tragen müsste, um die Zeit der Einlieferung eindeutig zu dokumentieren.

Ich habe auch gerätselt, warum der „Maler" einen Stempel gewählt hat, den es nicht gibt - oder ? Ich hielt den Unterscheidungsbuchstaben für ein „f"; einen KSG-Stempel DANZIG *lf gibt es aber nicht.

Vielleicht ein „I"? Gibt es auch nicht. Beim Stöbern fand ich dann heraus, dass um diese Zeit die Post-Zustellungsurkunden in der Regel den Aufgabestempel DANZIG * lp trugen. Ja, ein „p" könnte es sein !

Jetzt war aber meine Überraschung groß. Denn es sieht so aus, als ob ein Postbeamter den aus ir-gendeinem Grunde fehlenden Aufgabestempel „von Hand nachgetragen" hat - und zwar mit allen sonst üblichen Datums- und Zeitangaben !

Vielleicht war der Abdruck vergessen worden, vielleicht stand der Stempel gerade nicht zur Verfügung.

Auf jeden Fall halte ich die Malerei für authentisch. Der Brief wäre damit ein wunderbares Stück fürs Kuriositäten-Kabinett.

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Arge Danzig, Rundschreiben 196, 20.6.2002, Seite 1257.


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Added: 03/12/2015
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