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>> Meine Erlebnisse mit Danziger Briefmarkenhändlern

Ebenso lernte ich erst nach dem Krieg - Februar 1954 - Hochkeppeler. kennen, der schon damals seitgeraumer Zeit in Berlin seine "Geschäfte tätigten". Er war in Danzig zeitweilig ein Partner von Seifert gewesen. Schon 1954 hörte er nicht mehr einwandfrei, und inzwischen reagiert er nur noch auf Erdbebenwellen. Da ich im Oktober 1978 keine solchen bei mir hatte, zog ich unverrichteter Dinge vondannen. Im Juni 1977 war ich zuletzt in der Wohnung. Mit mir war meine Frau hingepilgert, aber die haushaltführende Nichte (inzwischen weggezogen) sagte, der Onkel sei nicht da. Meine Frau und ich hatten schon längst den berühmten Steglitzer Kreisel überquert, als eine atemlose Großhichte oder Urgroßnichte uns einholte: Onkel war doch daheim! Man hatte ihn nicht übersehen, sondern durch den Lärm diverser spielender Nichten und Neffen im Kindesalter hatte man seine Rückkehr vom Spaziergang überhört.

Dies ist nun vermutlich mein letzter Besuch bei einem berufsmäßigen Danziger Briefmarkenhändler gewesen. Mit etwa 300 DM war er noch preiswert, und ich wünsche, ich könnte den gleichen Betrag, umgerechnet auf 3000 jeweils noch einmal umsetzen, zu gleichen Teilen bei der Schultz und bei der Keil, beim Holtz und beim Iuberg, beim Seifert und beim Popa - und möglichst zu Vorkriegspreisen!

Eine Chance habe ich in Danzig leider ungenutzt gelassen: Jahrelang war in meiner Klasse Haakon Hinste und sein Vater Harry hatte in Langfuhr  ein Briefmarkengeschäft!

Rechts: Aus der Sammlung Kniep eine Karte, mit drei Marken der polnischen Hafenpost gefälligkeitsentffertet.
Am 23.3.1936 erfolgte nach diversen Vorbesprechungen in Ayckes Wein-und Bierstuben die Gründung der Arge Danzig! Hinste Holtz und Seifert waren Mitglieder.

 

Arge Danzig, Rundschreiben 100, Sonderbeitrag Nr. 2, November 1978, Seite 4.