Gallery » Arge Danzig, Rundschreiben 90 - 15. November, 1976 » Deutschen Ritterordens und der Hanse
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>> Danzigs Postgeschichte
2) Danzig im Netz der Botenposten des Deutschen Ritterordens und der Hanse
besitzen wir zwar erst seit 1276+. Die Nachrichtenorganisation des Deutschen Ritterordens war ein Einzelbotendienst; nur an den Landesgrenzen in Memel, Thorn und Bütow lösten Inlands- und Auslandsboten einander ab. Im Jahre 1287 hören wir von dem Bestehen eines "bryffstalls" in der Marienburg; darunter ist die Kanzlei des Ordenskomturs bzw. nach 1310 des Hochmeisters zu verstehen. Von Rom, wo sowohl der Ritterorden als auch Danzig von einem Prokurator vertreten waren, ging der Reise- und Nachrichtenverkehr durch laufende oder seit Ende des 14. Jahrhunderts reitende Boten über Viterbo -Siena - Florenz - Bologna - Ferrara - Padua - Venedig - Udine -Villach - Leoben - Wien - Brünn - Mittelwalde - Glatz - Breslau - Oels - Schildberg - Kalisch - Konin und Thorn. Hier wurden die Auslandsboten vom Komtur aus der Ordenskasse bezahlt. Innerhalb des Ordensgebietes geschah die Briefbeförderung durch Briefjungen, die auf kleinen, einheimischen Pferden, sogenannten Briefsweiken, ritten. Der Weg ging über Kulmsee - Kulm - Graudenz - Marienwerder - Marienburg und Dirschau, wo sich schon vor 1400 Brücken über die Nogat bzwl Weichsel befanden, nach Danzig. Seit etwa 1385 wurde wegen der immer größer werdenden Unsicherheit auf den polnischen Straßen von Breslau die "hohe Straße" über Liegnitz - Bunzlau - Görlitz bevorzugt, dann über Guben - Frankfurt - Landsberg - Arns-walde - Dramburg Schivelhein - Polzin - Neustettin - Hammerstein - Schlochau Konitz - Pr. Stargard - Schöneck nach Danzig. Die Geschwindigkeit der Postbeförderung betrug etwa 41 km pro Tag. Von Nowgorod, von Großschäffer des Ordens Handel trieben, ging der Nachrichtenverkehr über Pleskau und Dünaburg, dann dünaabwärts nach Riga, von hier über Mitau - Goldingen - Hasenpot und Grobin nach Libau. Hier begann der sogenannte Strandweg, auf dem die Brief-beförderung durch einheimische Kuren über Polangen nach Memel vor sich ging, wo die Boten vom dortigen Komtur entlohnt wurden. Im Jahre 1420 bittet der livländische Ordensmeister in einem Briefe den Hochmeister, da die Briefe auf dem Strandwege von den Samaiten aufgefengen würden, sie künftig doppelt schreiben zu lassen und von
+) Vergl. Vi.H.Matthias "Über Posten und Postregale", Berlin 1832 und "Deutsche Postgeschichte" 1938/1, Seite183, Konkordia-Verlag, Leipzig 1938.
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Arge Danzig, Rundschreiben 90, Seite 4.
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Added: 30/12/2015
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