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Ueberflüssigkeit geben.Oder was ist häufiger zur Hand, 15 Pfg. Kleingeld oder eine Briefmarke?

Das Zeitalter der Technik schreitet mit Siebenmeilenstiefeln und bald werden neue Möglichkeiten auftauchen, um die Postbeförderung zu vereinfachen. Wie weh wird es uns tun, einen Zeitabschnitt Postgeschichte nicht erfasst zu haben.

Die ersten beiden Schleswig-Holstein-Marken
Von C. Ott, Altona

Trotzdem ich mehr hinneige, über allgemein interessierende Marken bezw. Stempel zu schreiben, soll ich nun mein Wissen über nicht jedem zugängliche Raritäten sagen und insbesondere über das Vorkommen gefährlicher Fälschungen berichten.

Ich muss mich auch auf die amtlichen Feststellungen im Krötzschen Handbuch des Herrn Rosenkranz stützen und ihm als Druckfachmann die technischen Ausdrücke zuschreiben; jedenfalls ist dessen Werk für den Forscher auf diesem Gebiet unentbehrlich, wenn auch schwer übersichtlich.

Die verschiedensten Entwürfe an Hand einer von Ahlemann, Abb. I Nr. 1, hergestellten Skizze, sowie die nachfolgenden genehmigten Druckstücke, stammen von dem Altonaer Graveur Claudius, der in der Druckerei von Köbner & Lehmkuhl in Stellung war (Abb. I Nr. 3 / 15 17 3 1 Photo) und die dann auch den Druck ausführten.

Wie Rosenkranz ausführt, geschah der Druck in zweifachem Verfahren, erstens der Adlerunterdruck (sehe II Nr. 15) in etwas hellerer Farbe, zweitens mit dem Bild der Marke (sehe T. II 18) und zuletzt extra den farblosen Prägedruck des Wappens, das unter einer Krone zur Hälfte das holsteinsche und schleswigsche Wappen zeigt.

Die Farben 1 Sch. blau, 2 Sch. rot in kaum nennenswerten Abtönungen sind grundlegend bis heute geblieben, während 3 Sch. in grün oder gelb nicht zur Ausführung kam, wegen Festhaltens an 2 Zonen. Von hergestelltem Urstempel sind zweimal 80 Klischees hergestellt, um damit die Bogen ä 80 Stück zu drucken (10 Reisen ä 80 Stück). Bei diesem Uebertragen sind nur ganz geringe Typenunterschiede entstanden. Nicht so genau ist es mit dem dritten Prägedruck ergangen, die Wappeneinpressung ist zuweilen etwas schief, hart nach links oder rechts. Bemerkenswert ist, dass ein Urstempel (Adler, Markenbild und Prägestock) im Altonaer Museum vorhanden sein soll, aber merkwürdigerweise bis heute nicht wieder auffindbar ist. Dieser wurde vermutlich schon von Rosenkranz zur Herstellung seiner privaten Nachdrucke (ohne Unterdruck des Adlers) mitsamt dem Prägewappen benutzt bezw. auch zur Herstellung der im Handbuch Seite 10 gegebenen Abbildungen etc.

Die Auflagehöhe betrug nach amtlichen Quellen
für die 1 Sch. 1 300 000
für die 2 Sch. 700 000
zusammen 2 Millionen Stück.
Der Verkauf nach derselben Quelle als Schätzung
8000 ä 1 Sch. 4000 ä 2 Sch.
und galten vom 15. November 1850 bis März 1851, nachträglich noch ausnahmsweise zwecks Aufbrauch bis Ende August 1851.
Ausdrücklich erwähnt sei, dass diese Marken nur in Holstein verwendet

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Briefmarken Ausstellung, Danzig 1929, Seite 45.


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Added: 18/02/2016
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