Briefmarken Ausstellung, Katalog, Gruppe III
35. Major d. R. Vilim Gregorcic-Zagreb (Jugoslawien)
Spezialsammlung Bosnien.
Aufbau meiner Spezialsammlung.
Gelegentlich meiner philatelistischen Besuche hatte ich oft Gelegenheit, die Sammlungen meiner philatelistischen Freunde zu besichtigen und machte gar zu oft Wahrnehmungen, dass diese oft unzufrieden waren, dass ihre Marken teilweise im Album eingeklebt waren, teilweise aber zwischen den Albumblättern, in den Katalogen, Kuverts oder Schachteln, heimatlos herumirrten und boshaft fehlten, als man sie suchte.
Der Grund dieser Unordnung und Unzufriedenheit lag hauptsächlich im falschen Aufbau.
Als ich mich vor einigen Jahren entschloss, eine Spezialsammlung von Bosnien anzulegen, da musste ich vorerst einige Grundprinzipien feststellen und mir vorerst die Frage vorlegen, welches System für die Anlage einer Sammlung im allgemeinen das beste ist.
Nach reiflichem Ueberlegen lautete dieser Grundsatz: „Das beste System ist dasjenige, bei welchem jede dazukommende Marke in der Sammlung einen verfügbaren Platz findet".
Es ist geradeso wie in einer Wohnung, wo jeder Gegenstand den richtigen, zweckentsprechenden Platz haben muss, ansonstens die Gegenstände, — wie die Marken — herum irren, wenn man sie braucht (z. B. Kleiderbürste, Kragenknopf, Theaterkarte usw., was wir alle aus dem alltäglichen Leben sehr gut wissen).
Bevor ich meine ideale Sammlung im Sinne der vorangeführten Definition beschreibe, muss ich vorerst die Frage beantworten: Welche Marken gehören in die Spezialsammlung eines Landes?
Die Antwort lautet:
Alle Marken, welche auf dem gegenwärtigen, früherem oder späterem Gebiete eines Landes (Staates, Staatsgebildes) im Verkehr waren.
Dieses zahlreiche und oft komplizierte Markenmaterial wird — ohne Rücksicht auf die nicht immer massgebende Ansicht der Kataloge — in Hauptabschnitte geordnet. Die Hauptabschnitte müssen mit den Hauptabschnitten der Geschichte des betreffenden Landes korrespondieren.
Dem weiteren Grundsatz folgend, dass man alle Marken in normale Marken und in Abarten scheiden kann und soll, wird man jeden Hauptabschnitt dementsprechend in 2 Teile gliedern:
a) in den Normalteil,
b) in den Spezialteil, eventuell wenn nötig,
c) unlegale Ausgaben oder Provisorien,
d) Abstempelungen,
e) Ganzsachen usw. je nach dem vorhandenen Material.
Im Normalteil, der aus losen Kartons besteht, sind diese mit arabischen Ziffern fortlaufend numeriert. Auf jedem Karton ist nur eine Ausgabe, selbst wenn sie auch nur aus einer Marke besteht, eingeklebt.
In den Spezialteil kommen verschiedene Abarten, Fälschungen, Blockstücke, Briefstücke, Briefe usw.
Auch in diesem Teil werden die Kartons mit arabischen Ziffern fortlaufend numeriert und muss die Numerierung der einzelnen Ausgaben in beiden Teilen korrespondieren. Wenn ein Karton in diesem Spezialteile im Laufe der Zeit voll wird, dann werden wir dieses Material auf zwei oder auch mehrere Kartons umkleben und diese nebst ihrer arabischen Numerierung noch mit der Unter-teilung a, b, c ........ versehen.
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Briefmarken Ausstellung, Danzig 1929, Seite 77.
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Added: 20/02/2016
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