Briefmarken Ausstellung, Katalog, Gruppe III
49. Ingenieur E. Becker-Tilsit
„Nordost"-Memel-Spezialsammlung
Die Sammlung will zugleich ein Werbe- und Lehrobjekt mit individueller Aufmachung sein. Entstanden aus kleinen Anfängen heraus, hat sich diese Sammlung mit der Forschung auf gleicher Höhe gehalten und sucht dem Streben der modernen Spezial-Philatelie gerecht zu werden. — Sie umfasst sowohl alle Marken- und Ganzsachen-Ausgaben, wie auch die Sondergebiete der Fälschungsforschung und der gesamten Abstempelungsformen. Eine Sammlung von Ganzbriefen, -postkarten und Flugpostbriefen ist angeschlossen, auch finden die Nebengebiete — Verwendung von Memelmarken im Fernsprech-, Zoll- und Vermessungswesen — gebührende Beachtung. Sehr schwierig gestaltet sich die sogenannte Aktenforschung, da amtliche Aufzeichnungen zum Teil nicht erhalten, zum Teil unzugänglich sind. Die rein philatelistischen Ergebnisse der Forschung sind indessen allseitig durchgearbeitet und sowohl in eigenen Akten und Literatur, sowie in grosser Linie in der Sammlung selbst festgehalten.
Das Sammlungsobjekt ist zur Zeit in 4 „KaBe"-Bänden mit ca. 300 Kartons untergebracht und auf der Ausstellung in zwei Teilen zugänglich; öffentlich zur Schau gestellt sind etwa 60% des Bestandes. Zu den besonderen Stücken dieses Spezialgebietes zählen etwa folgende: (Hierzu vergl. man Ausstellungs- und Michelkatalog) : Von Deutsch-(Germania)Memel sind alle H-Nummernblocks zu nennen, deren es einige sehr seltene gibt, dann ist der Original-bogen, 2 M blau (Michel Nr. 12), hervorzuheben, da nur einige wenige Bogen erhalten geblieben. Von der französischen Steildruck-ausgabe: Zwölferblocks mit Mittelsteg und Millaimes der 30 pf orange GC und 50 pf violett (rrr!). Zehnerblock von Nr. 25x (80 pf oliv GC) ; ferner ein 410 Bogen der 40 pf, 1. Lieferung mit H-Nummer (Momarke) Michel Nr. 22. Sehr gut sind Doppelstück (Abart) der 3 m/5 fr. blau, Feld 4 (Michel Nr. 29) und Abarten Felder 61 und 63, letztere auch Brief von 20-mark/5 fr. blau (Michel Nr. 33). Zehn Stücke von Blocktypen mit Vergleichen (Michel 31 I), sowie beide Bogenfelder der sehr gesuchten 4 m/2 fr. Flugpost-Blocktype (461.), auch „6-0" gesperrt (40I.), sowie alle Abstand-Typen der Michel 26-33 in seltener Reichhaltigkeit, von denen wiederum „1-0" gesperrt (32 1.) genannt sei. Die seltenen, endlich von Michel notierten II. Platten der Nr. 38a und 39 a in 15er Streifen mit den drei Abstandabarten (10-M). Von Flugpost I. Streifen der Nr. 40 sowie Vierer von 41-46 zum Teil mit Abarten wie 43, 44, 46a. Die Kursivausgabe ist im besonderen durch Millesimes-Blocks mit Aufdruck-Abarten betont. Einzeln seien genannt: Nr. 55 (15 Pf.) gesperrte „1-5". Blocks von 56 und 57 I. (20 Pfennig), sowie der sehr rare Fehldruck 40 Pf. (6011.). Zehnerblocks der verschiedenen Platten von 60, 63, 67, sowie Abstände-Sechserblocks von 65, 66 (sehe später 75, 76, 118, 164-166), Michel 79 ist in einem Sonderstück (Feld 48.) „kurzer Balken" vertreten. Michel 88-97 in allen Abstand-Abarten und grösseren Abartenblocks, dergleichen III. Flugpost. Je ein 2/6 Bogen mit Abarten (5) der Nr. 108/109. Sonderheiten 110-112 und alle wichtigen Abarten bis Nr. 123.
Die litauischen Sonderausgaben:
Selten sind bei den Ausgaben in Markwährung die Nachweisstücke der Zähnungsbogen zu 2 x 100 Feldern zu finden. Man beachte daher die Viererblocks und später (141-150) die 10er und 22er Streifen, die gleichzeitig die typischen Plattenfehler (Urmatrize)
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Briefmarken Ausstellung, Danzig 1929, Seite 82.
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Added: 20/02/2016
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