Danzigs Postgeschichte und Poststempel
krug Kahlberg — Pröbbernau — Stutthof — Pasewark — Nickelswalde — Schiewenhorst — Bohnsack — Heubude — Danzig ein zur Beförderung von Privatbriefen mit Anschluß an den seit 1616 bestehenden brandenburgischen Postkurs Berlin — Danzig 1), welcher von dem Berliner Botenmeister Christoph Frischmann eingerichtet wurde und 1620 beritten gemacht wurde.
1619 erscheint als erste Danziger Postzeitung die „Wöchentliche Zeitung", gedruckt bei Andreas Hünfeld2). Eine zweite Botenordnung vom 3. Juni 1622 enthält die Portofreiheit für den Rat und dessen Angehörige3). Zu dieser Zeit befand sich das Postlokal in der sogenannten Postbude (bude ------ Haus ohne Nebengebäude) vor dem Artushof. Die Zustellung der Briefe wurde von vereidigten Briefträgern besorgt. Postherren waren Hans Bitner, Adam Pusch und Hans Toppel. Seit Johann Koerner führen die Danziger Stadtbotenmeister den Titel Stadtpostmeister (um 1611). Mitte 1625 wurde der Getreidehändler Hans Holst als Stadtpostmeister eingesetzt. Dieser richtete am 30. 8. 1625 eine Reitpost Danzig—Stettin ein und steigerte dadurch die Geschwindigkeit der Postbeförderung auf dem Hamburger Kurs auf 64 km pro Tag. Seit 1648 wurde auch die Strecke Hamburg — Stettin durch reitende Boten besorgt. Vom 16. 10. 1628 bis 1640 war das Porto für eineri einfachen Brief nach Hamburg auf 8 polnische Groschen erhöht. Um 1628 stellte Hans Holst eine Fahrpost Danzig — Ladekopp — Elbing her. Verwalter dieses Postkurses war seit 1638 der Posthalter Johann Hörnemann. Die erste uns erhalten gebliebene Dienstanweisung für den Danziger Stadtpostmeister stammt aus dem Jahre 1629. Seit Anfang 1630 benutzten die Königsberger Boten den Weg über Kahlberg — Narmeln. 1634 ernannte Wladislaus IV. (Wasa) (1632 bis 1648) Carl Montelupi zum polnischen Postmeister in Danzig zur Verwaltung des Kurses nach Warschau. Sein Nachfolger war Antonius de Gratta (bis 1648). Nach dem Tode des Postmeisters Hans Holst am 9. 4. 1640 wurden zwei Postmeister eingestellt: Jacob Musolff (1581 bis Februar 1647) und Jacob Vogel (gestorben Ende 1649). Musolffs Nachfolger Hans Saltzsieder richtete im März 1650 eine zweimal wöchentliche Reitpost auf der Strecke Danzig — Amsterdam ein und steigerte die Geschwindigkeit auf 120 km pro Tag. Zum Nachfolger Jacob Vogels wurde Christian Benecke ernannt.
Der schwedische Postmeister von Riga, Johann Becker, hatte einen Postkurs Riga — Memel — Nidden — Königsberg eingerichtet. Sein Gesuch um Verlängerung bis nach Danzig, welches am 17. 2. 1646 von der Regierung in Königsberg bereits genehmigt war, wurde auf Betreiben des damaligen Kammer- Registrators Michael Matthias (9. 1. 1612 bis 26. 3. 1684) vom Großen Kurfürsten abgelehnt. In einer Ver-
1) K. Sautter, Geschichte der deutschen Post, Berlin 1928, IS. 12
2) Georg Rennert, Die ersten Postzeitungen, Berlin 1940
3) Stadtbibliothek Danzig, Od. 58, Nr. 30
Danzigs Postgeschichte und Poststempel, Seite 10.
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Added: 15/02/2016
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