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Aus alten Zeitungen und Zeitschriften ...

Diesmal aus der „Sammler-Schau“ 1939, Heft4
(eingesandt von Gerhard Simon)

Danziger Maiumritt auf Briefmarken
Eine Erinnerung an die Artusbrüderschaften von Ernst Wilhelm

In der kürzlich erschienenen Danziger Briefmarkenserie mit Bildern aus der Danziger Geschichte zeigt die 5-Pfennig-Marke eine Darstellung

„1500 Danziger Maiumritt“.

Der Artushof in Danzig, dieses erhabene Baudenkmal eine stolzen deutschen Geschlechts, zeiht immer wieder jeden an, der einmal in seiner Nähe weilte, der einmal durch seine Hallen schritt und der staunend vor all den Herrlichkeiten und Kleinodien stand, die der Artushof und die ihm zugehörige Alt-Danziger Diele bergen. Neben fesselnden architektonischen Wundern, neben Schätzen und Kunstwerken ganz eigener Art findet man soviel noch des Wundersamen, daß man sich nur schwer von dieser geschichtlichen Stätte Danzigs trennen kann.

Die neue Danziger 5-Pfennig-Marke, die ein eindrucksvolles Bild aus einem Kriegsspiel der Danziger Artusbrüderschaften während eines Maiumrittes im Jahre 1500 zeigt, führt auf die Geschichte der Danziger Artusbrüderschaften und damit auch auf die Geschichte des Danziger Artushofes zurück. Denn der Artushof, heute die Stätte festlicher Empfänge bei besonders feierlichen Anlässen, war ehemals eine Kriegsschule der Danziger. Die Artusbrüderschaften, deren Versammlungsraum der Artushof seit etwa 1350 war, sahen es nicht als ihren Hauptzweck an, gesellige Vereinigungen zu sein, also Vereinigungen, deren Mitglieder zu bestimmten Stunden des Tages zusammenkamen, um bei guten Speisen und nicht minder guten Getränken fröhlich und guter Dinge zu sein. Nein, wer Mitglied einer Artusbrüderschaft war, der war vor allem zu regelmäßigen schweren Übungen im Kriegsdienst verpflichtet. Und ihre ersten Unterweisungen in der Lehre von der Kriegskunst erhielten die jungen Danziger, die Mitglied einer der Artusbrüderschaften waren, im Artushof. Der Artushof war also nicht mehr und nicht weniger als eine Vorbereitungsschule für den schweren, dafür aber umso ehrenvolleren, Beruf des höheren Kriegsmannes. Niemals hat es in Danzig an Anwärtern für diesen Beruf gemangelt.

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Arge Danzig, Rundschreiben 213, 2006, Seite 1556.