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Aufdruck- und Stempelfragen

Die Danziger Hufeisenstempel und ihre Herkunft
[Bernd Marczinke, Tel: 06232-26204, eMail: bernd.marczinke@t-online.de]

Hufeisenstempel stellen ein beliebtes und in sich geschlossenes Sammelgebiet dar. Sie wurden in Preußen erstmals in Köln (1864) und Berlin (1865) verwendet und in ihrer Gesamtheit von Friedrich Spalink beschrieben [1].

In Danzig finden sich drei verschiedene Grundtypen von Hufeisenstempeln. Sie wurden ab März 1873 verwendet und im Falle des Stempels DANZIG N. 1 noch bis zum Jahre 1883 eingesetzt. Als frühester bekannter Abschlag findet sich der Stempel DANZIG N. 3 vom 31. März, gefolgt von den Stempeln DANZIG N. 2 vom 1. April sowie der Stempel DANZIG N. 1 vom 21. April 1873. Wahrscheinlich wurden alle 3 Stempel zeitgleich zunächst im Danziger Hauptpostamt eingesetzt.

Brief vom 4. September 1875 nach Bordeaux mit 30 Pfennige Frankatur und dem Hufeisen-stempel DANZIG N. 1. Die Gebühr für einen Auslandsbrief betrug nach Inkrafttreten des Vertrages über den allgemeinen Postverkehr 20 Pfennig je 15 g.
Frankreich trat dem Vertrag erst zum 1.1.1876 bei; bis dahin betrug die Gebühr für Briefe nach Frankreich 30 Pfennig je 10 g.

Einschreibebrief vom 23. Oktober 1876 nach Auerbach/Sachsen mit dem Hufeisenstempel DANZIG N. 1.
Nach dem Tarif vom 1. Januar 1875 portogerecht frankiert mit 10 Pfennig Briefgebühr und 20 Pfennig Einschreibegebühr.

Postkarte vom 28. Mai 1873 nach Berlin
Der seltene Hufeisenstempel DANZIG N. 2 ohne
Beschädigung ist nur zwischen dem 1. April und Mitte Juni 1873 belegt.

Postkarte vom 12. Juni 1873 nach Berlin mit Hufeisenstempel DANZIG N.2
Spätestens ab dem 26. Juni 1873 wurde der obere Innenbogen des Hufeisens deformiert und erscheint lückenhaft.

Wertbrief vom 12. Juni 1874 an den Pastor Blech in Düsseldorf, enthaltend 100 Thaler in Banknoten

5 Groschen Großer Brustschild mit dem Hufeisenstempel DANZIG N.3

Der Stempel ist zwischen März 1873 und Dezember 1879 belegt.

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Arge Danzig, Rundschreiben 250, 1. Quartal 2016, Seite 2845.