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Gallery » Arge Danzig, Rundschreiben 214 - 1. Quartal 2007 » Aus alten Zeitungen und Zeitschriften RS 214

>> Danzigs Flugpost von 1920 bis 1923
[Rüdiger Soecknick, Tel. 0043 1 208 35 46]

50 Mio. Briefporto + 50 Mio. Einschreibegebühr + 100 Mio. Eilgebühr + 6 Centimes Flugpostgebühr (6 x 15 Mio. = 90 Mio. Mark)

Aus alten Zeitungen und Zeitschriften ...
Diesmal aus „Das Postwertzeichen“ von 1933
[eingesandt von Ton Hulkenberg]

Haben die in den Handel gelangten „Danzig-Abarten“ Sammelberechtigung ?
Vortrag von Kurt Grönke, gehalten im „Verein Briefmarkenfreunde Danzig“ am 16. März 1933

Schon sehr viel ist über die Danziger Abarten geschrieben und gesprochen worden. Ich erinnere an die zahlreichen Artikel des früheren Vorsitzenden des Vereins Briefmarkenfreunde Danzig, Herrn Th. Reimann, in der Zeitschrift „Danziger Briefmarken-Rundschau“ und seine Vorträge über Abarten in den Sitzungen des Vereins. Seinerzeit wurde immer wieder zur Fehde gegen die Abarten aufgerufen, doch konnte leider der Kampfgeist einiger weniger nicht den Egoismus in vielen anderen Danzig-Spezialisten auslöschen, um sie zur Mitarbeit zu bewegen. Jeder Sammler, der im Besitz von Danzig-Abarten war, zitterte bei dem Gedanken, daß ein Kampf gegen die Abarten seine Schätze illusorisch machen könnte. Langsam gewöhnte man sich an die Existenz der Abarten, und die vielen Artikel gegen diese Erzeugnisse wurden – nachdem es interessierte Kreise geschickt verstanden hatten, die Aufnahme einiger Abarten in die Kataloge zu erlangen – ad acta gelegt.

Das Dulden dieser Abarten hat gewissen Kreisen Mut gegeben, und augenblicklich gerade werden sie in den Mittelpunkt der philatelistischen Interessen gestellt. Nun kann ich ja, soweit ich orientiert bin, sagen, daß die Sympathie für derartige Machinationen bedenklich erkaltet ist. Jeder Sammler, der früher noch Zeter und Mordio schrie, wenn ich seine Abarten kritisch beurteilte, hat heute schon zum größten Teil erkannt, daß er Utopist war.

Wo soll es hinführen, wenn jährlich 10 bis 30 Marken, die die Bezeichnung „Novum“ und „RRR“ tragen und von deren Existenz man zehn Jahre lang nichts wußte, von gewisser Seite auf den Markt geworfen werden? Dieses zur Zeit überhand nehmende Auftauchen neuer Abarten muß als ein Krebsschaden der gesamten Philatelie bezeichnet werden. Wo kommen diese „Raritäten“ nun her? In dem Katalog der Int. Briefmarkenausstellung in Danzig 1929, Seite 60, werden sie als Kanalmarken bezeichnet, die aus unterirdischen Kanälen an das Tageslicht kommen. Kann man diese Kanäle nicht verschütten? Erstaunlich ist die Taktik der Erzeuger. Als man vor Jahren Front gegen die Abarten machte, wurde die große Raritätenkiste zugenagelt, und nur hin und wieder erfuhren Danzig-Spezialsammler von der Geburt einer neuen Abart. Es wurde nicht viel Aufhebens gemacht, und man fand sich gezwungenermaßen mit dem Dasein dieser „RRR“ ab. Als nun Gras über die Geschichte gewachsen war, kehrte der Mut zurück, die ominöse Kiste wurde ans Tageslicht befördert, und nun kamen nie geahnte Schätze zum Vorschein. Es ist bedauernswert, daß man den Namen des Erzeugers dieser „Abarten“ nicht erfahren kann; er hat bestimmt verdient, in den Annalen der Philatelie ein Ehrenblatt zu erhalten. Leider hat dieser „Jemand“ keinen Einfluß auf die Herausgabe von neuen Marken bei der Danziger O.P.D. gehabt, denn dieser genial veranlagte „Philatelist“ hätte uns sicher Prachtausgaben beschert, daß wir vor lauter Staunen das Sammeln selbst vergessen hätten.

Gewiß kann man diesen sogenannten Abarten eine Sammelberechtigung nicht absprechen, es werden ja die merkwürdigsten Gegenstände, z. B. Vogelfedern,

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Arge Danzig, Rundschreiben 214, Seite 1604.


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Added: 14/03/2008
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