>> Abschließende Bemerkungen zum Stempel DANZIG * 3 *
„ Über die Metamorphose eines Briefstücks zu einer Briefattrappe“
[Willy Deininger, Tel. 06081-41359]
Diese vorsichtige Formulierung wird deshalb gewählt, weil es nur eine Scan-Kopie gibt. Das Original hat keiner meiner Gesprächspartner bislang in den Händen gehabt (Herr Soecknick anscheinend auch nicht).
Die veränderte Frankatur von 75 Pf passt zu einem Fernbrief nach Deutschland in der 3. Gewichtsstufe (100-250 g) und der R-Gebühr.
Aber: Wie ist der Markenwechsel bewerkstelligt worden?
Wenn ich davon ausgehe, dass das ursprüngliche Monatsdatum der Februar 1923 ist, so lässt sich auch die unten links angebrachte 110,- erklären: 70 Mark für einen Brief der Gewichtsstufe bis 100 g plus 40 Mark Einschreibegebühr. Die Buchstaben M. u. oben rechts deute ich als „Marke(n) umseitig“.
Aber: Welche Marke hat ursprünglich wirklich auf diesem Brief geklebt?
Die Fälschung wird endgültig enttarnt durch den angeblichen Ankunftstempel vonmSODINGEN (Westf.). Glücklicherweise sind dem Marienwerder-Prüfer, unserem ARGEMitglied Prof. Dr. Klein, mehrere Briefe bekannt, die durch Mitwirkung des Postamts Sodingen entstanden, wie am folgenden Beispiel zu ersehen ist.
Angeblicher Wertbrief von Rosenberg (Westpr.) nach Sodingen vom 11.7.20,
Ankunftstempel vom 14.7.20
Pech für den Fälscher: Die Werte zu 1 M und 2,50 M wurden erst am 16.7.20 verausgabt!
Abgerundet und damit für mich abgeschlossen wird die Diskussion zu DANZIG * 3 * mit dem Hinweis auf Heft 13 der INFLA-Bücherei „Falschstempel der Inflation, 1919-1923, Seite. 75. Dort wird der oben gezeigte SODINGEN-Stempel als Falschstempel aufgeführt.
Mein Fazit:
Dieser Brief, der angeblich eine Weiterverwendung des Stempels DANZIG * 3 *
beweisen soll, ist rundum eine Fälschung.
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Arge Danzig, Rundschreiben 216, Seite 1664.
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Added: 24/07/2007
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