Wiederaufbau 1945
Prof. Bukowski von der Technischen Hochschule in Danzig-Langfuhr berichtet:
Ich kam am 8. April 1945 aus Warschau mit einem Lastauto, andere Beförderungsmittel gab es ja nicht. Zunächst wollte ich mir natürlich die Hochschule ansehen. Ich war sehr enttäuscht, denn schon von weitem sah ich, daß der Dachstuhl beinahe ganz abgebrannt war. Ich ging in das Innere hinein, da war die Haupthalle eingestürzt. Sämtliche Zeichensäle waren innen ausgebrannt, Türen und Fenster zerschlagen.
Die Bücher waren auf dem Fußboden verstreut, alle Instrumente waren ausmontiert. Alle Manometer, alle Mikrometer und andere Messinstrumente waren verschwunden. Überall lagen nur leere Kästen und Kisten herum. Mit einem Wort, sich hinsetzen und weinen, das war die erste Reaktion. Doch machten wir uns gleich an die Arbeit und innerhalb eines Monats brachten wir das Gebäude mehr oder minder in Ordnung. Ich übernahm meinen Lehrstuhl sofort.
Vom Herbst 1945 an begannen schon die Vorlesungen. Ich hatte damals zwei Assistenten. Seitdem haben wir unseren Lehrstuhl ziemlich ausgebaut Das Gebäude ist weiter bedeu-tend vergrößert worden. Wir haben ein großes Laboratorium eingerichtet, eine Versuchs-anstalt für Materialprüfungen und eine chemische Untersuchungsanstalt. Heute arbeiten an unserem Lehrstuhl etwa 14 wissenschaftliche Mitarbeiter...
111 Jahre Technische Hochschule Danzig, Seite 68.
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Added: 03/08/2016
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