Historisches, Sachbeiträge und Berichte
Festabend der Internationalen Briefmarkenausstellung 1929 in Danzig
[Martin Jenrich, Tel. 0309914166, eMail: martin.jenrich@web.de]
Die Internationale Briefmarkenausstellung in Danzig fand vom 7. bis 14. Juli 1929 im Stadtmuseum statt. Veranstalter waren der „Verein für Briefmarkenkunde e. V.“ und der „Verein der Briefmarkenfreunde e. V.“ Als Leitung der Ausstellung fungierten Kurt Holtz (Vorsitzender), Paul Danschke, Woldemar Ruberg und Bruno Wiesenewsky, Kommissare waren Karl Buchmann und Willy Dittmann, und Josef Goldberger arbeitete als Schriftführer. Die fünf Preisrichter kamen aus Deutschland, Österreich und Schweden.
* Viktor Zander
Das Protektorat (heute würde man sagen: die Schirmherrschaft) hatte Staatsrat Viktor Zander, Leiter der Post und Telegraphenverwaltung (PTV) der Freien Stadt Danzig. Er eröffnete am Sonntag, dem 7. Juli, um 11 Uhr die Ausstellung. Der Rundfunk übertrug die Eröffnung.
Besuchszeit der Ausstellung: Am Eröffnungstag 1018 Uhr, an den anderen Tagen 1014 Uhr und 1620 Uhr.
Eintrittspreis: 50 Pf., Schüler die Hälfte.
Die Post verausgabte am 7. Juli drei Sondermarken zu 10, 15, 25 Pf. – letztere in drei verschiedenen Farben – in Bogen zu 10 x 5 Marken mit einer Darstellung des Neptunbrunnens (Auflage 100.000 Sätze). Auf dem Ausstellungspostamt kamen zwei verschiedene Sonderstempel zum Einsatz.
Am Abend des 13. Juli 1929 wurde ab 19 Uhr zu einem Festabend ins FriedrichWilhelmSchützenhaus, Nordpromenade 7 am Fuße des Hagelsbergs, eingeladen.
Nach mehreren Festreden folgten der Bericht der Jury zum Ergebnis der Ausstellung und die Überreichung der Medaillen. Dem schloss sich eine gemeinsame Festtafel an.
Der musikalischen Umrahmung widmeten sich Mitglieder der Danziger Funkkapelle unter Leitung des Konzertmeisters Alois Salzberg. Anschließend erklang Tanzmusik, ausgeführt von einem kleinen Jazzensemble der Funkkapelle.
Als Garderobe der Herren war ein dunkler Anzug vorgeschrieben.
Die in zwei Abbildungen aufgeteilte Einladungskarte erwarb unser Mitglied Giles du Boulay in diesem Jahr auf dem Dominikanermarkt in Danzig. Es war für ihn ein „sehr glücklicher Fund“.
Wenn man sich die Speisenfolge auf der nächsten Seite ansieht und bedenkt, was dies zu der damaligen Zeit wohl kostete, ist klar, dass die dort Anwesenden nicht aufs Geld sehen mussten.
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Arge Danzig, Rundschreiben 254, 1. Quartal 2017, Seite 2974.
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Added: 21/01/2017
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