Ein mondänes Pärchen
[Klaus Richter, Tel. 0151-57548975, klaus.g.richter@arcor.de]
Sammeln Sie eigentlich Bogenreste? Eine derartige Fragestellung erregt bei Sammlern ein kritisches Stirnrunzeln, denn natürlich sammelt man so etwas nicht, weil es „ausgeflöhtes“ Material ist (schon von anderen Sammlern auf Besonderheiten durchsucht).
Aber vielleicht sollte man doch ’mal … wenigstens, wenn es um die spannenden Netzunterdrucke geht, postfrisch und unsigniert, und möglicherweise eine Fundgrube toller Plattenfehler …
Ich habe das getan und zeige hier ein „mondänes Pärchen“, das so häufig nicht sein wird. Der Danzig-Prüfer G. Gruber dokumentierte jedenfalls die lfd. Nr. 001. Zu sehen ist - senkrecht zusammenhängend – oben MiNr. 42 II PF X („M“ der Wertbezeichnung und „n“ in „Danzig“ vertikal gebrochen, „zig“ tiefer stehend – Feld 36, Teilauflage) und darunter MiNr. 42 II PF VIII („z“ in „Danzig“ senkrecht gebrochen – Feld 46, Pl. II).
Soweit, so gut. Wenn die Plattenfehler auf Feld 36 und 46 - also genau untereinander – auftreten, dürfte der Fund so schwierig nicht sein. Aber, der Teufel steckt im Detail: Der erstgenannte Plattenfehler ist nur in einer Teilauflage zu finden, der zweitgenannte nur auf Platte II. Das reduziert eine Entdeckungsmöglichkeit enorm, und für die Pärchenbildung muss man natürlich auch beide Plattenfehler erkennen.
Der Lohn und die Sammlerfreude sind am Ende jedoch enorm. Beide Plattenfehler stehen mit je 1.000,- zu Buche, insgesamt also 2.000,- – eben ein „mondänes Pärchen“!
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Druckerzeichen der Germaniamarken
[Martin Jenrich, Tel. 030-9914166, martin.jenrich@web.de]
Ab ca. 1916 findet man auf den Bogenrändern zunächst einzelne Buchstaben, später Namenskürzel und ganze Namen. Diese werden als Namen der Schichtführer gedeutet und werden allgemein als Druckerzeichen bezeichnet (lt. Arge Germania).
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Arge Danzig, Rundschreiben 260, 3. Quartal 2018, Seite 3207.
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Added: 15/07/2018
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