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Und so sieht der aufgeklappte Brief aus.


Aus alten Unterlagen
[Martin Jenrich, Tel: 030-9914166, eMail: martin.jenrich@web.de]

E. von Baggo und die "Wilhelm Gustloff" (aus RS 198, S. 1291)
Gerald Braunberger

Der bekannte Danziger Briefmarkenhändler Eduard von Baggo gehörte zu den Opfern des Untergangs der „Wilhelm Gustloff“. Von Baggo hatte sich mit seinen Sammlungen Ende 1945 auf dem Flüchtlingsschiff in Gotenhafen einquartiert, um in den vermeintlich sicheren Westen zu entkommen. Die „Wilhelm Gustloff“ war, wie Günter Grass mit seiner Erzählung „Im Krebsgang“ kürzlich einer breiteren Öffentlichkeit wieder in Erinnerung gerufen hat, wenige Stunden nach ihrem Auslaufen in der Nacht vom 30. auf den 31. Januar 1945 von einem sowjetischen U-Boot mit Torpedos beschossen worden und gesunken. Von den rund 10.582 Passagieren ertranken 9.343 in den eiskalten Fluten der Ostsee, während sich der Kapitän des Schiffes rechtzeitig in Sicherheit brachte.

Die Information über von Baggos Tod verdanke ich einem Urenkel des Briefmarkenhändlers, Mr. James von Baggo, der in Australien lebt. James von Baggo hat freundlicherweise noch ein paar Angaben über die Familie mitgeteilt. Demnach hatte der aus dem Baltikum stammende Eduard von Baggo fünf Kinder mit Namen Paul, Ned, Nils, James und Elizabeth. Ned von Baggo wurde auch Briefmarkenhändler und war während des Zweiten Weltkrieges in Luxemburg ansässig. Der vierte Sohn James - der Großvater meines gleichnamigen Korrespondenten aus Australien - starb als Soldat am 30. Januar 1945 an der Ostfront - am gleichen Tag, an dem sich Eduard von Baggo mit seinen Sammlungen auf der "Wilhelm Gustloff" einschiffte.


Arge Danzig, Rundschreiben 260, 3. Quartal 2018, Seite 3220.


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Added: 15/07/2018
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