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- Ganzsache der Imperíal Korean Post von SMS „Tiger“

SMS Tiger war eines der Kanonenboote, die speziell für den Dienst in den überseeischen
Kolonien gebaut worden waren. Das Schiff war 65,2 m lang und 9,1 m breit, hatte 3,5 m Tiefgang und verdrängte maximal 1.108 Tonnen. Zusätzlich zu ihren zwei 10,5-cm-Kanonen trug sie sechs 3,7-cm-Maschinenkanonen. Zwei Antriebsmaschinen gaben ihr eine Höchstgeschwindigkeit von 14 Knoten (1 Knoten=1,852 km/h). Die Besatzung bestand aus 130 Mann.
Die Tiger lief am 15. August 1899 bei der Kaiserlichen Werft in Danzig vom Stapel; ihre Indienststellung erfolgte am 3. April 1900. Nach Probe- und Ausbildungsfahrten wurde sie am 17. Juni 1900 nach Ostasien in Marsch gesetzt.
Auf der Fahrt lief sie am 21. Juli beim Kohlen vor der Insel Perim am Südausgang des Roten Meeres auf Grund. Nachdem sie wieder freikam, dampfte sie nach Hongkong zur Reparatur. Am 22. Oktober 1900 erreichte sie schließlich Tsingtau/Kiautschou. Anfangs für die Häfen am Gelben Meer zuständig, versah sie auch Dienst auf dem Jangtsekiang und besuchte Häfen in Korea und Japan. Und bei einem dieser Besuche ankerte die Tiger auch im Hafen von Chemulpo/Korea. Das Kanonenboot wurde am 29. September 1914 während der Belagerung von Tsingtau durch die Japaner von ihrer Restbesatzung versenkt, um es nicht in feindliche Hände fallen zu lassen.

 

Portopflichtige Dienstsache, die Fragen aufwirft
Martin Jenrich, Tel. 030-8814166, martin.jenrich@web.de

Ich befragte Matthias Bock zu diesem Beleg:
- Der „Nachgebühr“-Stempel sieht nicht aus wie der entspr. Danziger Stempel im Band 3 der Wolff-Kataloge, S. 156, Nr. 309.
- Wer schlug den T-Stempel ab?
- Warum wurden 12 Pfg. Nachgebühr verlangt?

Seine Antworten:
- Was ich bisher an Danziger portopflichtigen Dienstsachen gesehen habe, hat diesen Stempel nicht. Er wird also im Bestimmungsort abgeschlagen worden sein.
- Das PA Danzig 5, da es sich um Auslandspost handelt.
- Die blaue „12“ stammt vom Bestimmungsort: Umrechnung Danziger Briefporto in Reichs-Portosatz.
Bei unfrankierten Dienstsachen wurde der einfache Fehlbetrag berechnet, hier also das Briefporto mit 12 Pfg.

 

Arge Danzig, Rundschreiben 264, 3. Quartal 2019, Seite 3378.