Erst 200 Jahre nach ihrer Einwanderung erhielten die Mennoniten die behördliche
Genehmigung zum Bau eines Versammlungshauses in Orlofferfelde, in dem am 5.
Dezember 1751 der Älteste Cornelius Grunau aus Orloff den ersten Gottesdienst hielt.
Die Gemeinde gehörte zur friesischen Richtung und entfaltete ein reges religiöses Leben.
Neben der friesischen Gemeinde bestand eine flämische Gemeinde in dem fünf Kilometer
südwestlich gelegenen Dorf Ladekopp, deren Mitglieder zum Teil in denselben Ortschaften
wohnten.
Im Jahre 1905 hatte die Mennonitengemeinde Orlofferfelde 227 Einwohner.
Literatur und Quellen:
- Dr. Bernd Marczinke, Die Mennoniten in Danzig, Rundschreiben der ArGe Danzig
Nr. 279, Seite 3072
- Die Mennonitengemeinde Orlofferfelde im Kreis Marienburg, Westpreußen,
www.mennonitegenealogy.com
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Vorlaubenhaus in Marienau
Die immer wieder zu hörende Aussage, die Mennoniten hätten die Vorlaubenhäuser aus
ihrer alten Heimat \"mitgebracht\" ließe eigentlich den Schluss zu, dass die Häuser in Holland
verbreitet gewesen sein müssten. Sie lassen sich aber dort nicht nachweisen!
Vorlaubenhäuser wurden vorwiegend im nordost-deutschen Raum ab dem 17. Jahrhundert
gebaut, und zwar auch in Gegenden, in denen sich keine Mennoniten niederließen.
Bisher kann niemand sagen, ob es bereits Vorlaubenhäuser im Danziger Werder gab, als die
ersten Mennoniten kamen. Sicher ist jedoch, dass sich mit der Urbarmachung des Werders
und des Anlegens neuer Siedlungen dieser Haustyp in den Höfen durchsetzte.
Mennoniten siedelten sich in vielen Dörfern des Werders an. Vor allem im Marienburger
Werder stellten sie häufig die große Mehrheit der Bevölkerung. Alte Dorfchroniken und
Ortspläne zeigen, dass manchmal das ganze Dorf aus Vorlaubenhäusern bestand. Trotzdem
lässt sich bis heute nicht eindeutig feststellen, wo die Ursprünge des Vorlaubenhauses zu
finden sind.
Text aus „Danzig-Forum“, Bild: Martin Jenrich
Rundschreiben 284, Seite 4167
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Added: 24/08/2024
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