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Luposta Danzig - Nr. 3 / Juni 1932.

- Internationale Luftpost Ausstellung, Danzig.
Danzig 23. - 31. Juli 1932.

Rund um die 'LUPOSTA';
"Das wesentlichste Merkmahl der Fliegerei ist die Geschwindigkeit! - Sicherheit, Bequemlichkeit und Wirtschaftlichkeit sind Eigenschaften, die alle Verkehrsmittel zu Lande, zu Wasser und zur Luft gemeinsam haben, in der Geschwindigkeit aber lässt das Flugzeug alle anderen Beförderungsmittel hinter sich zurück, und in ihr liegt sein eigentlicher Wert, seine grosse weitere Zukunft."
Gerd von Hoepper, Vizepräsident der F.I.A., der Verfasser obiger Zeilen, nennt schlicht und einfach den Hauptzweck der Luftfahrt 'Geschwindigkeit'. In unsere auf geschwindigkeit mehr denn je eingestellten Zeitepoche musste zwangsläufig die Luftfahrt in einem Tempo sich entwickeln, das alles Dagewesene in den Schatten stellt. Alle Beförderungsmittel bleiben weit hinter dem Flugzeug zurück, das bereitsheute eine Strecke in 10 % der Zeit durcheilt, die der schnellste D-Zug benötigt. Dass gerade die Geschwindigkeit und dabei doch die 100 %-ige Sicherheit, auf die Übermittlung wichtiger Briefe einen grossen Einfluss haben musste, ist verständlich. Welche Bedeutung die Luftpost für das Weltwirtschaftsleben hat und in Zukunft haben wird, braucht dehalb nicht besonders ausgeführt zu werden. Interessant ist ihre Entwicklung, begonnen mit der Pariser Ballonpost und vorerst endend bei dem schüchternen Versuch einer Raketenpostbeförderung. Interessant für den Laien, aber doppelt reizvoll für den Aerophilatelisten, der den Werdegang den zusammengetragenen Belegen der Jahrzehnte abziulesen vermag.

Die 'Luposta' hat sich das Ziel gesteckt, einmal in möglichst umfassender Weise all das zusammenzutragen, was mit der Luftpost zusammenhängt. Sie had sich nicht beschränkt auf das rein Aerophilatelistische, sie hat eine grossartig beschikte Modell-Ausstellung angeschlossen, so dass man sagen darf, Danzig wird im Juli trotz aller Wirtschaftsnöte, trotz rigoroser Sparmassnahmen in der ganzen Welt eine 'Weltshau der Luftpost' in seinen Mauern beherbergen. Gewiss haben die schlechten Zeiten manchem die Möglichkeit genommen, sich seinen Wünschen entsprechend an der 'Luposta' zu beteiligen. Trotzdem ist das Interesse allerorts aber so gross, dass die 'Luposta' hinter ähnlichen Veranstaltungen an Brennpunkten des internationalen Verkehrs nicht zurücksteht.
Es ist bei dieser Gelegenheit Pflicht, darauf hinzuweisen, dass, abwohl in den letzten Wochen und Monaten der kleine souveräne Staat Danzig, in der Weltpresse viel genannt worden ist, 'sich ein jeder in Danzigs Mauern so wohl and so sicher fühlen kann wie daheim'. Nicht Unannehmlichkeiten, sondern Schönheiten warten in Danzig auf den Fremden, denn Danzig ist jährlich Ziel und Sehnsucht Tausender, die von weit her zu ihr reisen, um dies einzigartige Gebilde von naturhafter und architektonischer Schönheit zu erleben. Keine Stadt im deutschen Osten hat je die Herzen der Fremden so in Begeisterung zu setzen vermocht wie Danzig, das 'Nordische Venedig'. Die geistige Atmosphäre dieser Stadt, die tausendjährige Kultur dieser Landschaft, herrliche Baudenkmäler, Werke italianischer und holländischer Meister, zeugen von einer ungewöhnlich glanzvollen Vergangenheit. Danzig war, wie heute auch, stets der Mittler zwischen Ost und West in jeder Hinsicht. Stets hat Danzig an der kulturellen Entwicklung regen Anteil gehabt, häufig sind Führer und Künder des Geisteslebens aus seinen Schoss hervorgegengen.


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Added: 17/08/2009
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