Hans-Georg Mencke, Markische Str. 121, 44141 - Dortmund.
01. Juni 2009.
>> Ein Vortrag zur Danzig-Philatelie.
Ein weiteres Kapitel; Die Postbeförderung nach Amerika mit deutschen Luftschiffen
Die bekanntesten Luftschiffe sind die des Grafen Ferdinand von Zeppelin, seit 1900 mit Unterbrechungen in Betrieb. Bis 1918 gab es noch andere Typen, z. B. 'Parseval' und 'Schütte-Lanz' (SL). Die letzteren waren für Danzig interessant, weil Johann Schütte Professor für Maschinenbau an der Technischen Hochschule in Danzig war. Lanz besaß eine Maschinenfabrik in Mannheim und war durch seinen Traktor 'Lanz-Bulldog' bekannt. Das SL 1 landete bereits 1913 als erstes Luftschiff in Danzig. Auf seiner Rückfahrt wurde es leider bei Schneidemühl durch einen Sturm zerstört.
Bis Ende des 1. Weltkrieges wurden ca. 120 Zeppelin- Luftschiffe gebaut, z. T. – kriegsbedingt – nur mit einer Betriebsdauer von wenigen Wochen. 1928 nahm das gerade fertig gestellte Luftschiff LZ 127 'Graf Zeppelin' seine Transportdienste auf mit dem Ziel, Personen und Fracht über weite Strecken zu befördern. Mit seinen 5 Motoren hatte es bei einer Reisegeschwindigkeit von 130 km/h und einer Tragfähigkeit von 30 t eine Reichweite von 12.000 km. Für 22 Fahrgäste war Platz vorhanden. 35 Besatzungsmitglieder – davon allein für jeden Motor drei Mann im Schichtbetrieb - waren notwendig. Die Landung gestal-tete sich umständlich; 10 m über dem Boden wurden vorn und hinten Seilspinnen mit je-weils 15 Enden abgelassen, damit 30 Mann angeheuertes Bodenpersonal das Luftschiff am Boden halten konnten. Daher begann der Wiederaufstieg spätestens nach 1 Stunde.
In Danzig ist 'Graf Zeppelin' anlässlich der LUPOSTA 1932 zweimal gelandet, und zwar am 31. Juli um 8 Uhr und um 19 Uhr. In der Zwischenzeit fand eine Rundfahrt über Bornholm – Südschweden – Rügen – Pommern und zurück nach Danzig statt.
Für die Linienfahrten nach Südamerika ab 1931 gab es in Pernambuco (Brasilien) und in Lakehurst (USA) einen Ankermast und eine Heckbefestigung mit Rollen auf einer Kreis-bahn, um gegen den Wind drehen zu können. Dadurch waren längere Liegezeiten möglich. Auf den Fernfahrten – und eventuell beim Landen - musste wegen des Treibstoffverbrauchs laufend für einen Gewichtsausgleich gesorgt werden. Wenn das gesammelte Regenwasser nicht ausreichte, wurde Gas abgelassen.
*- Luftpost nach Südamerika mit Zeppelin-Luftschiff.
Arge Danzig; Literatur-Beilage 659, Seite 15.
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Added: 25/07/2009
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