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Gallery » Arge Danzig, Rundschreiben 225 - 4. Quartal 2009 » Arge Danzig, Rundschreiben 225

>> Antwortteil der P44 vom 8. Nov. 36 von Kimari (Karachi) nach Danzig.
(Inwieweit die Karte portogerecht frankiert ist, kann nicht beurteilt werden.)

Text der Rückseite;
Karachi, den 7.XI.36.
Kurz vor der Abreise aus Indien grüssen wir Sie mit einem herzlichen Bergsteigergruss und mit unserem deutschen Gruss Heil Hitler!
Auf baldiges Wiedersehen Ihr Paul Brauer, Adolf Göttner, Karl Wien, Günther Hepp.

Die LP-Fragekarte wurde am 29.9.36 anscheinend in Königsberg („Kgb.“) geschrieben und über die Kontaktadresse K. Grönke, Danzig-Langfuhr, am 8.10.36 in Danzig aufgegeben. Sie wurde per Luftpost nach Berlin befördert (Stpl. „Berlin C 2“ am 9.10.36) und weiter nach Karachi (Kastenstempel „KARACHI CANCELLED 13 OCT. 36“). Eine Luftpostbeförderung über Pakistan hinaus war 1936 noch nicht möglich, so dass der Weitertransport per Schiene oder Straße zum Zielort erfolgte (Stpl. „CHUNGTANG * SIKKIM * 20 OCT. 36“).
Dort war aber die deutsche Expedition schon abgereist. Die Karte wurde nun nachadressiert; „Lionel Edwards Bombay“ in rot (Stpl. „BOMBAY G.P.O * WINDOW 12.30 P.M. 25 OCT. 36“). Auch dort war die Expedition nicht mehr erreichbar. Es erfolgte eine weitere Nachadressierung; „Hansa Line Cf. Post Master New Delhi“ in rot (Stpl. „New Delhi 31 OCT. 36“ – auf der nicht abgebildeten Kartenrückseite).
Anscheinend wurde die Expedition erreicht, denn die Antwortkarte - am 7. XI. 36 in Karachi geschrieben - wurde am darauf folgenden Tag aufgegeben (Stpl. „KIMARI SOR. 8 NOV. 36 10- A.M.“).
Am 17.11.36 erreichte die Karte Danzig. Das PA Danzig-Langfuhr wollte sie per Eilabtragung zustellen („-20“ in blau und entspr. – aber kopfstehender - Klebezettel), doch der Empfänger lehnte ab (beide Angaben sind deshalb durchgestrichen). Die handschriftliche Bemerkung vom 17.11. am Kartenoberrand besagt nun; „Durch Briefpost zustellen“.
"Zur Expedition"; Eine kleine Gruppe mit nur vier Teilnehmern unter Leitung von Paul Brauer sollte ohne wissenschaftliches Programm versuchen, einige der Bergtrabanten des Kangchendzönga in Sikkim zu besteigen. Das Ganze war als Training für die 1937 zu erfolgende Expedition zum Nanga Parbat gedacht. Die vier Teilnehmer Bauer, Wien, Hepp und Göttner kehrten nach erfolgreicher Besteigung am 23. Nov. 1936 nach Deutschland zurück. Erstmals hatten deutsche Bergsteiger bewiesen, dass eine kleine Mannschaft im Himalaja Gipfel erreichen konnte, so dass die Hoffnung groß war, diesen Erfolg am Nanga Parbat zu wiederholen.

Arge Danzig, Rundschreiben 225, Seite 1962.


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Added: 22/10/2009
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