Danzig, Stempelbetrachtungen mit kritischen Augen, Teil 13
[Willy Deininger, Tel. 06081-41359].
*- Mi.-Nr. 76;
Das Stempeldatum lautet; 16.8.23 5-6 N.
ebenfalls rückdatiert und somit falsch – mit Lücke.
Wenn der Stempel selbst für einfachstes Material zu Fälschungszwecken verwendet wurde, weshalb sollte er dann nicht auch für teure Marken miss-braucht worden sein?
Meine Empfehlung;
Finger weg von Teilabschlägen, auf denen die entscheidenden Stempelteile nicht vorhanden oder nicht lesbar sind! Die schönsten Fotoatteste können solche Mängel nicht beheben.
Eine Karte von der „SOPHIE X“
[Axel Schnitker, Tel. 0421-874839, E-Mail; axel.schnitker@t-online.de].
Zunächst wird sich der Leser fragen, wer die „SOPHIE X“ war? Unter Schiffspostsammlern und in Marinekreisen war sie als Linienschiff „Schleswig–Holstein“ bekannt. „SOPHIE X“ war ihr Funkrufzeichen, das heute von der Fregatte gleichen Namens weitergeführt wird.
Die Karte weist den Marineschiffspoststempel „Nr.40“ auf, also den der „Schleswig–Holstein“. Da das Schiff am 13.9.39 in Danzig lag und der Zweite Weltkrieg schon begonnen hatte, durfte eigentlich aus Tarnungsgründen dieser Stempel nicht mehr verwendet werden. Es waren nur noch Feldpoststempel zugelassen. Wahrscheinlich war noch kein Feldpoststempel an Bord, da die „Schleswig–Holstein“ offiziell Ende August 1939 zum Flottenbesuch nach Danzig kam. Mit dem Beschuss der polnischen Westerplatte am 1.9.1939 durch dieses Schiff begann der Zweite Weltkrieg.
Um eine Nachstempelung dürfte es sich nicht handeln, da der Zahlmeister für den Postverkehr verantwortlich war. Also ist die Karte echt. Dass sie aus Danzig ist, zeigt die Vorderseite mit der Ansicht vom Langen Markt (nicht abgebildet).
Arge Danzig, Rundschreiben 225, 2009, Seite 1983.
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Added: 22/10/2009
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