Danzig im 2. Weltkrieg - Kontrollkarte für den Auslandsbriefverkehr und Fliegeralarmpassierschein.
[Bernd Marczinke, Tel.: 06232-26204 Bernd.marczinke@lyondellbasell.com]
Um während des 2. Weltkrieges Briefe ins Ausland schicken zu dürfen, musste man bei dem für den Wohnsitz zuständigen Polizeirevier einen Antrag mit einer dazu gehörigen Begründung abgeben. Bei der Einlieferung eines Briefes auf dem Postamt musste die Kontrollkarte zusammen mit dem Personalausweis am Schalter vorgelegt werden. Der Brief wurde durch den Tagesstempel in der Kontrollkarte bestätigt. Die Kontrollkarte war nicht übertragbar; monatlich waren 2 Briefe erlaubt.
Die Vordrucke auf der Karte sind sowohl in Deutsch als auch in Dänisch, Französisch, Italienisch, Niederländisch, Schwedisch und Spanisch gehalten, was wohl bedeutet, dass die Karten auch für entsprechende Fremdarbeiter vorgesehen waren.
Die Karte wurde am 1. Dezember 1944 ausgestellt und nur ein einziges Mal, nämlich am 4. Dezember 1944, benutzt.
Besitzerin der Karte war Hildegard Sander, wohnhaft Jäschkentaler Weg 46a, die als Hebamme auch noch das Privileg besaß, während des Fliegeralarms die Straße betreten zu dürfen. Ihr Fliegeralarmpassierschein wurde ebenfalls von der Polizeibehörde ausgestellt.
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Arge Danzig, Rundschreiben 226, Seite 1997.
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Added: 29/12/2009
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