Literaturbeilage 156.
Königin Luise von Preußen 1798 in Danzig:
Udo Mierau, Tel. 05042-8528. - - - 15. September 2010.
Keine andere deutsche Königin - schon mit 21 Jahren - genoss zu Lebzeiten und nach ihrem Tode solch eine große Popularität wie die unvergessliche Luise von Preußen. "Der Genius Preußens" wurde am 10.3.1776 in Hannover geboren und verstarb an einer Lungenembolie - nur 34jährig - am 19.7.1810 in Hohenzieritz bei Neustrelitz. Als Tochter des Herzogs Karl II. von Mecklenburg-Strelitz (1741-1816) heiratete sie 17jährig 1793 den späteren König Friedrich Wilhelm III. von Preußen. Sie gebar 10 Kinder und war u. a. Mutter Friedrich Wilhelms IV. und Wilhelms I. sowie Großmutter Kaiser Wilhelms II.
XXX Schriftzug der Königin.
*- Königin Luise von Preußen 1802 Ölgemälde von Josef Maria Grassi.
1798 war es ihr Wunsch, ihren Mann auf einer Huldigungsreise nach Königsberg/Pr. zu begleiten. Außerdem sollten die östlichen Provinzen (Neu Ostpreußen und Südpreußen), die Preußen durch die 2. und 3. Polnische Teilung gewonnen hatte, besichtigt werden. Die 6 Wochen dauernde Reise begann am 25. Mai. Den ausführlichen Tagebuchaufzeichnungen von Luises Oberhofmeisterin, Gräfin Sophie Marie von Voß, verdanken wir eine recht genaue Beschreibung der Reise.
Über Stargard (Pommern), Gut Plathe, Köslin und Lauenburg kommend, erreichte die Königin am Morgen des 30. Mai 1798 Zoppot. Die Kutsche des Königs folgte noch am selben Abend, weil er in Köslin eine Truppenbesichtigung vornahm. Die Abgeordneten der Danziger Kaufmannschaft und der Behörden begrüßten die Königin und brachten mit Hochrufen und Blumengebinden ihren Willkommensgruß aus. Der Tag war warm und sonnig. Die wunderschön gekleidete Königin verließ die Kutsche und stieg eine Anhöhe mit Blick auf das Meer hinauf und soll bei diesem Anblick voll Entzücken in die Hände geklatscht haben. Alle Herzen schlugen ihr entgegen, weil sie oft ein Kind küsste, eine Ehrenjungfer, die ihr Blumen überreichte, umarmte oder eine alte Frau behutsam aufhob, die vor ihr auf die Knie gesunken war. Die seinerzeit bewaldete Zoppoter Höhe wurde fortan "Luisenhain" genannt, und eine Tafel gab Kunde vom damaligen Ereignis. >>
Age Danzig, Literaturbeilage 156, Seite 1.
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Added: 28/10/2010
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