Aus alten Zeitungen und Zeitschriften:
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Briefmarken-Rundschau:
Beilage Nr. 11 der "Danziger Zeitung" vom 26. August 1920.
Die Danziger Aufbrauchs-Ausgabe:
An den Schaltern drängt sich seit dem 20. d. M., dem ersten Ausgabetag der dritten Danziger Brief-markenreihe, das Publikum den ganzen Tag über in langer Polonaise, um die neuen Marken noch möglichst rechtzeitig zu hamstern. Schon bald waren einzelne Werte ausverkauft, und viele der hohen Werte über 1 Mark sind heute noch ganz vereinzelt an den Schaltern, wenn es das Glück so will, zu haben.
Über drei Viertel der verkauften Marken werden so durch die Sammler und Spekulanten dem Postverkehr entzogen und kaum ein Viertel bleibt zu wirklichen Frankierungszwecken übrig, obgleich daneben noch einzelne Werte der ersten Ausgabe käuflich zu haben sind. Die oberste Postbehörde hat sich, wie wir bereits früher hervorhoben, veranlasst gesehen, alle irgendwie erreichbaren Bestände der deutschen Germaniamarken zu lassen, um nicht plötzlich der fatalen Lage gegenüberzustehen, das Wort "ausverkauft" über die Schalter der Postanstalten setzen zu lassen. Eine gewisse Streckung und Verteilung der ganzen wird sicherlich durch die getroffenen Anordnungen erreicht werden, so daß der sonst zu befürchtete schnelle Ausverkauf der gebräuchlichsten
Werte zum Erscheinen endgültiger Freimarken etwas hinaus gezögert werden kann. Der vorrätige Briefmarkenbestand wird aber auch noch dadurch "gestreckt", daß, wie wir mitteilen, in nächster Woche noch einige weitere Werte zur Ausgabe kommen sollen.
Es handelt sich dabei um die folgenden Marken mit schrägem Aufdruck "Danzig" in Schreibschrift: 2 Pf. (hellgrau), 2 1/2 Pf. (dunkelgrau), 3 Pf. (braun), 7 1/2 Pf. (orange), 10 Pf. (rot), - sämtlich mit Aufdruck blau) - 30 Pf.(rotorange auf sämisch), 40 Pf (dunkelrot und schwarz), 50 Pf. (lila-schwarz), 80 Pf. (rot und schwarz mit bordeauxrotem Aufdruck).
Ferner werden erscheinen für den inneren Dienstverkehr die Werte zu 60 Pf. (Aufdruck blau), 1 M (Kupferdruck) und 2 M (dunkelblau) - letzte beide Werte mit bordeauxrotem Aufdruck.
Es wird Außenstehenden nicht recht verständlich sein, warum gerade die 2- und 7 1/2-Pf.-Werte, die demnächst erscheinen sollen, nicht gleichfalls in 5-, 3- oder 10 Mark-Marken, d.h. in die so rasch ausverkauften höheren Werte, umgewandelt wurden. 2-, 2½ und 7½ -Pf. -Werte werden in Deutschland mit dem 31. August überhaupt für Frankaturzwecke nicht mehr zugelassen und nach diesem Datum auch nicht mehr umgetauscht. Warum alle diese Werte abermals und ohne jede Wertänderung in Danzig erscheinen mußten, ist nicht ohne weiteres erklärlich, da sie nur in größerer Zusammenstellung für Freimachungszwecke praktisch zu verwenden sind.
Wir hätten es vom philatelistischen Standpunkt aus lieber gesehen, wenn - um auch jeden leisen Anschein der Spekulation auszuschalten - diese Marken nicht im alten Wert zur Ausgabe gelangen würden, doch müssen sich auch die Sammler mit den gegebenen Tatsachen, die aus Sparsamkeitsgründen ausschlaggebend waren, abfinden. Man darf auf das Echo gespannt sein, das die neue Ausgabe in Deutschland und im Auslande finden wird. Wir teilen aber nicht die vereinzelt geäußerten Befürchtungen, daß die Danziger Marken deswegen weniger gern gekauft werden. In Danzig ist, wie die Anschauung lehrt, gerade das Gegenteil der Fall, und der befolgte "Streckungsprozess" wird, wie verlautet, hoffentlich das Gute haben, daß wir zum Erscheinen der endgültigen Freistaatmarken vor weiteren Provisorien verschont bleiben können.
Erste Postwertzeichen-Ausstellung der Freien Stadt Danzig.
Aus Kreisen des Ausstellungs-Komitees schreibt man der "Briefmarken-Rundschau":
"Die für Ende Oktober geplante Ausstellung des Vereins der Briefmarkenfreunde Freistaat Danzig" schreitet in ihren Vorarbeiten rüstig fort.
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Arge Danzig; Rundschreiben 233, Seite 2227.
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Added: 09/10/2011
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