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Nochmals über Luftpostbelege mit Eilabtragung:
[Peter Otto, Tel. 0341-44 11 585]

Erfreulicherweise wurde die Eilabtragung in der Freien Stadt Danzig sowohl im  Literaturbeitrag 654 als auch im RS 219, Seite 1774, thematisiert. Danach kann der Zeitraum für das Vorkommen von Eilabtragungen von 1932 bis 1939 als gesichert gelten.

Nunmehr ist für mich die Frage interessant, in welchem Jahr die Eilabtragung als Sonderform der Eilzustellung der Danziger Post erstmals eingeführt wurde. Ich bin der Auffassung, dass die Einführung schon vor dem Jahr 1932 erfolgte. Der nachfolgend abgebildete Beleg lässt vermuten, dass es die Eilabtragung in der Freien Stadt Danzig bereits im Jahre 1928 gegeben hat.

*-  DR-Ganzsache P 175 mit Zusatzfrankatur von Leipzig nach Danzig
Entwertung mit Messe-Sonderstempel am 9.3.1928 - portogerecht.Nebenstempel (u. a):
-  roter Flugbestätigungs-Stempel Danzig 5.
-  DANZIG * T.A. * 10.3.28 (Telegraphenamt)
-  kopfstehender Eilbotenzusteller-Stempel 35 (oben rechts, mit Pfeil gekennzeichnet)

Die mit Luftpost beförderte Karte aus dem Ausland wurde in Danzig dem Empfänger ohne Verlangen des Absenders durch Eilboten zugestellt. Dieser Fakt wird durch Nebenstempel hinreichend dokumentiert. Leider gibt die rückseitig mit einem Grußtext versehene Karte keinerlei Auskunft über eine vorgesehene oder vollzogene Gebühreneinziehung für die Eilabtragung. Welche Gründe mag es dafür gegeben haben? War vielleicht der diensthabende Danziger Postbeamte nur unaufmerksam (“Durchrutscher“) oder gab es zu bestimmten Zeiten –  vielleicht als Werbeaktion der Post – eine Art Gratis-Eilabtragung, um diese neue Form der Eilzustellung dem Publikum bekannt zu machen? Könnte es sich also um eine frühe Eilabtragung – vier Jahre vor dem bekannten Beginn – handeln?

Dass es Mitte der dreißiger Jahre auch im Deutschen Reich eine Eilabtragung von Luftpost-Sendungen aus dem Ausland gab, lässt der folgende Beleg vermuten.

 

Arge Danzig, Rundschreiben 236, Seite 2324.